Shoreline – To Figure Out (Pure Noise Records, 24.02.2024)

Shoreline haben sich in den vergangenen Jahren und insbesondere ab Album Nummer 2 “Growth” von dem Emo/Punkstern in dieser sonst eher grauen Musiklandschaft, zur international geschätzten Institution gearbeitet. Und hier meine ich wirklich gearbeitet. Folgt man ihren Social Media Accounts, hat man das Gefühl diese Typen ruhen sich nie aus und spielen sich auf den Bühnen den Arsch ab. Dabei wirken sie Live wie auch auf Platte so derbe sympathisch und energiegeladen, dass man sich fragt woher das kommt. Der Antrieb und Ansporn scheint eine Mischung aus Liebe zur Musik und der richtigen Portion politischer Wut zu sein, die allerdings nicht szenekonform aufgesetzt wirkt, sondern wenn Sänger  Hansol Seung sich Themen wie Tierschutz, Klimawandel und Co. aus der Seele brüllt, wirkt das großartig authentisch und ehrlich.

Ich habe Shoreline immer ein bisschen verfolgt und dabei auch die Touren mit Hot Water Music, Spanish Love Songs und anderen Szenegrößen registriert. Man könnte meinen jetzt kommt das dritte Album und man ruht sich auf der Erfolgswelle aus. Aber weit gefehlt. Der Sound auf “To Figure Out” pendelt wieder zwischen einer brillianten Mischung aus Hardcore, Punk, Emo und allem was uns lieb ist, perfektioniert sich dabei aber immer weiter.  Schon vor Veröffentlichung haben mich die Singles wie “Needles” so abgeholt, dass man gespannt auf den Rest war und nicht enttäuscht wurde.

 

 

Dabei machen Songs wie Workaround” mit Chris Cresswell und “Darius” hintereinander gehört schnell deutlich was Shoreline in dem ganzen Einheitsbrei so einmalig macht. Die perfekte Mischung aus Energie, Wut und Emotionen pressen dich hier mit voller Wucht in den Sitz, schreien dich an und streicheln dir ganz nebenbei trotzdem lächelnd über den Kopf. Bumm!

Mit Songs wie “Seoul” wird es nicht nur musikalisch großartig, sondern hier arbeitet Hansol auf was es bedeutet als asiatisch gelesene Person in Bayern groß zu werden. Rassistische Stereotype. Ein Thema das nicht nur nebenbei erlebt wird, sondern mit dem BIPOC immer und überall konfrontiert werden. Und genau deshalb braucht es diese Songs, diese Shows und das Vernetzen!

Diese Platte kann ich jedem Freund von melodischem Punkrock und Emo ans Herz legen! Und wer die Gelegenheit hat sich Shoreline live anzusehen, sollte das auch tun! Egal ob in kleinem Kellerclub oder wieder auf den großen Bühnen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Needles
  2. Darius
  3. Workaround
  4. Seoul
  5. Health
  6. Reviver
  7. Green Paint
  8. Yuppie Kids
  9. Pen Name
  10. Don’t Feed
  11. Loose Contacts
  12. Interlude
  13. Cold Feet

 

TO FIGURE OUT RELEASE TOUR

25.04.24 Hannover – Faust
26.04.24 Wiesbaden – Kreativfabrik
27.04.24 Stuttgart – JuHa West
28.04.24 Leipzig – Conne Island
30.04.24 München – Backstage
02.05.24 Osnabrück – Westwerk
03.05.24 Köln – Blue Shell
04.05.24 Hamburg – Molotow Skybar
05.05.24 Berlin – Cassiopeia

Credits: Beitragsfoto von Frederic Hafner

4.5