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Nicola Bardola – Sportfreunde Stiller (die Bandbiografie) [Buchrezension] (Hannibal Verlag, 22.06.2023)

Foto: Daniel Hintersteiner

Applaus, Applaus, für deine Worte“… so oder ähnlich sollte doch eigentlich die Danksagung der Sportfreunde Stiller an den Autor Nicola Bardola beginnen, der sich vor einiger Zeit daran gemacht hat, das musikalische Wirken der drei sympathischen Musiker im Rahmen einer Bandbiographie zu durchleuchten.

Auf über 200 Seiten hat sich Nicola nämlich mit den Anfängen der Band und mit deren einzelnen Mitgliedern (samt dem bis heute noch als Bandmanager agierenden Marc Liebscher) beschäftigt, die alle irgendwie eher zufällig zusammen gefunden haben und selbst niemals damit gerechnet hätten, dass sie irgendwann einmal gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft und einer Millionen Fussball-Fans am Brandenburger Tor stehen würden, um dort ihren (meiner Meinung nach) schlechtestens Song der Bandgeschichte zum besten zu geben.

Was in Germering bei München Anfang der 1990er Jahre begann, sollte fast dreißig Jahre später immer noch musikalische Relevanz haben und auch wenn Peter auf der einen Seite als FC Bayern-Fan, sowie Flo & Rüde als 1860 München-Fans eigentlich sich schon aus Tradition nicht mit dem Arsch hätten anschauen dürfen, so ist daraus (auch abseits der Bühnen der Republik) eine lange und intensive Freundschaft geworden.

Gelegentlich musste der eine oder andere Sturm überwunden und diverse Klippen umschifft werden, aber alles in allem könne sich die Drei auch heute noch auf die Pelle schauen – erst im letzten Jahr wurde ja das neue Album “Jeder nur ein X” veröffentlicht und aktuell befinden sich die Sportfreunde Stiller auf ausgedehnter Tour.

Um all das geht es in “Sportfreunde Stiller (die Bandbiografie)”. Halt auch um die Momente voller Selbstzweifel und Auflösungserscheinungen in und um die Combo herum, welche in anderen Konstellationen möglicherweise das Ende eingeläutet hätten. Die Sportis haben sich aber immer wieder berappelt, sind wieder aufgestanden, haben die Krone gerichtet und schon ging es weiter.

Nicht immer megageile Songs, nicht immer musikalische Überflieger, gerne auch mal ein wenig schief und herrlich unprofessionell… aber immer das Herz am richtigen Flecken – und mit viel Fleiß und harter Arbeit haben die Sportfreunde Stiller ihren Weg genommen. Persönlich konnte ich musikalisch nur gelegenlich etwas mit den Songs anfangen, aber ich ziehe den Hut vor dem Durchhaltevermögen und dem “Arsch in der Hose”, sich auch schwierigen Situationen zu stellen.

Aber Jungs, auch wenn es euer größter Erfolg war, die “’54, ’74, ‚’90, 2006” und “’54, ’74, ‚’90, 2010“er Nummern nehme ich euch immer noch übel und damit habt ihr mich definitiv ein wenig verloren. 😉

 

Um nochmal auf die Bandbiographie zurück zu kommen:

Wenn ihr von je her Sympathien für das Trio habt, dann gönnt euch das Machwerk!

Neben der gemeinsamen musikalischen Geschichte geht Nicola nämlich auch auf die einzelnen Soloprojekte der drei ein, welche die Sportis schon seit vielen Jahren begleiten. Bei Interesse schaut euch doch auch Mal unser Interview mit Flo an, welches ich im letzten Jahr anlässlich seiner neusten Buchveröffentlichung “Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken” geführt hatte.

 

 

Titelfoto: Nina Stiller

Und hier noch der Link zum Autor und zu den Sportis bei Facebook, sowie zur Homepage.

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