Auf dem neuesten Walter-Trout-Album „Broken“ ist der Titel wohl Programm. Tatsächlich klingen die zwölf Songs des Longplayers reichlich düster und manchmal fast schon depressiv. In den Liedern verarbeitet der Bluesman die persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre, welche durch die Pandemie und die dadurch resultierenden gesellschaftlichen Verwerfungen entstanden sind.
Beim Opener „Broken“ wird der ganze Weltschmerz, den man in einen Bluessong packen kann, direkt von der ersten Note an hörbar. Dazu trägt auch bei, dass Beth Hart Trout hier zur Seite steht und sich mit ihm den Gesang teilt. Die beiden starken Stimmen passen perfekt zusammen!
Walter Trout wagt sich aber auch an neue Einflüsse heran. Sprechgesang hört man im Blues eher selten, daher lässt der Song „Heaven Or Hell“ besonders aufhorchen. Dee Snider (Twisted Sister) singt gewohnt energisch „I’ve Had Enough“ ein. Dieses Lied ist dann auch passenderweise das härteste auf „Broken“.
Auch an ein Instrumental wagt sich Trout diesmal heran. „Love Of My Life“ kommt ungewohnt britisch durch die Lautsprecher und ist somit ein schöner Kontrast zum ansonsten herrschenden Südstaaten-Timbre.
Walter Trout wird mit zunehmendem Alter immer besser. „Broken“ ist ein tolles Blues-Album, auf dem er sich etwas variabler zeigt als bisher!
1. Broken (feat. Beth Hart)
2. Turn And Walk Away
3. Courage In The Dark
4. Bleed (feat. Will Wilde on Harmonica)
5. Talkin’ To Myself
6. No Magic ( in the street )
7. I’ve Had Enough (feat. Dee Snider)
8. Love Of My Life
9. Breathe
10. Heaven Or Hell
11. I Wanna Stay
12. Falls Apart
Fotocredit: Leland Hayward