Die Hosen der Toten

Irvine Welsh – Die Hosen der Toten [Buchrezension] (Heyne Verlag, 24.02.2020)

Wer wie ich in der 90ern mit “Trainspotting” groß geworden ist, der wollte natürlich immer wissen wie es in den darauf folgenden 20 Jahren mit Spud, Sick Boy, Renton, und Begbie weitergehen würde, oder?

Dadurch dass Irvine Welsh (selbiger wurde übrigens im schottischen Leith in der Nähe von Edinburgh geboren und nutzt seine Heimatstadt als Ursprung seiner Romane) 2002 mit “Porno” den Nachfolger von “Trainspotting” veröffentlichte, konnten wir gemeinsam erfahren, wie die vier “Freunde” kurzzeitig wieder zusammen fanden, um dann erneut tief in die Abgründe ihrer verschrobenen Leben abzudriften.

Um ein wenig Hintergrund in die durchgeknallten Biografien zu bekommen, entschied sich Welsh vor sieben Jahren dazu, die Vorgeschichte seiner Anti-Helden unter dem Roman-Titel “Skagboys” zu veröffentlichen – und somit ist das neue Machwerk “Die Hosen der Toten” quasi der vierte (und letzte) Teil der “Trainspotting”-Trilogie.

Zeitlich bewegen wir uns hier in den Jahren 2015/16… damals als man sich in Großbritannien noch keine Gedanken über den Brexit machen musste und das mittlerweile komplett marode Gesundheitssystem noch ein wenig positive Substanz hatte – was jedoch im späteren Verlauf der Geschichte auch nicht wirklich weiter helfen kann.

Als mehr oder weniger erfolgreicher DJ-Manager versucht Mark Renton durchs Leben zu kommen, Sick Boy versucht sich als Geschäftsführer eines Online-Hostess-Services, Frank Begbie verdingt sich als erfolgreicher Künstler… lediglich Spud scheint auch in den letzten Jahren konstant das selbe verquere, durchgeknallte und drogenzerstörte Leben zu führen, für welches er schon immer bekannt war.

So weit, so gut… sollte man meinen!

Aber die Jungs haben immer noch nichts von ihren konfusen Lebensentwürfen der Vergangenheit verloren, auch wenn der Schein ein andere ist… selbiger aber fast zu jedem Zeitpunkt der Geschichte aus den Angeln gehoben wird.

Auch wenn die Protagonisten bereits in die Jahre gekommen sind, so leben sie nun einfach ihre “erwachsene” Vorstellung von Sex, Drugs and Rock´n´Roll – aber nicht das sie sich hiermit nicht auch immer wieder sehr nahe an den Abgrund begeben… einer der vier Haupt-Charaktere geht sogar ungewollt bzw. ungeplant den einen Schritt weiter, der einen beim großen Finale mit einem weinenden Auge sitzen lässt.

Mich persönlich hat der Roman ab der ersten Sekunde gefesselt und ich habe tierischen Bock mir demnächst noch einmal “Trainspotting – Neue Helden” und “T2: Trainspotting” von Kult-Regisseur Danny Boyle zu geben.

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