Devin Townsend – Lightwork (InsideOut Music, 04.11.2022)

Ein neues Album von Devin Townsend ist auch jedes Mal wieder so etwas wie die Forrest Gump’sche Schachtel Pralinen: man weiß nie, was man kriegt. Die Persönlichkeit des Kanadiers spiegelt sich stets in seiner Musik wider. In der seltsamen Pandemiezeit schien er sich nach etwas Ruhe zu sehnen und so ist „Lightwork“ ein Album, welches man so von ihm noch nicht gehört hat. Es schimmert hell und freundlich und scheint tatsächlich in sich zu ruhen. Wie eine Art Aufmunterungsplatte.

Dabei hat es weder den meditativen Charme des belanglosen „Ghost“, noch die chromglänzende Euphorie von „Addicted“, sondern platziert sich irgendwo dazwischen und ist manchmal tatsächlich so etwas wie die Popplatte des Devin Townsend. Das wunderbar hymnische „Call Of The Void“ ist ein gutes Beispiel hierfür. Es klingt luftig und schwebend und nimmt einen doch unheimlich für sich ein. Nicht viel weniger das fast schon synthetisch wirkende „Equinox“, dessen Popseligkeit nur vom exaltierten Gesang der Protagonisten durchbrochen wird. Mit dem quasi Titeltrack „Lightworker“ glänzt das Album besonders hell.

Devin Townsend gibt sich durchgehend kontrolliert und lässt den teilweise doch etwas aufblitzenden Wahnsinn nicht wirklich durchbrechen, auch wenn das Album ab der Mitte lauter und „metallischer“ wird. Mit „Dimenions“ hat sich aber dann doch so ein maschinell pochender Titel eingeschlichen, der sicherlich bewusst als Kontrapunkt zum restlichen Songmaterial platziert wurde. Der Mann kann halt doch nicht ganz aus seiner Haut.

Devin Townsend arbeitete bei „Lightwork“ in Form von Garth „GGGarth“ Richardson erstmals mit einem außenstehenden Produzenten zusammen. Das ist bemerkenswert, doch ob das für die Andersartigkeit dieser Platte sorgte? Ich glaube nicht. Denn bisher hat der Kanadier seine kreativen Säfte schon sehr vielfältig fließen lassen und überraschte oft. Hiervon macht er dieses Mal keine Ausnahme. Das muss man nicht immer mögen. Aber gut die Hälfte der Platte gefällt richtig gut!

 

Trackliste:
1. Moonpeople
2. Lightworker
3. Equinox
4. Call of the Void
5. Heartbreaker
6. Dimensions
7. Celestial Signals
8. Heavy Burden
9. Vacation
10. Children of God

3.8