Golden Diskó Ship – Araceae (Karaoke Kalk, 29.05.2020)

“Arcane” ist das mittlerweile vierte Album von Golden Diskó Ship, dem Soloprojekt der Berlinerin Theresa Stroetges. Daneben hat sie bereits einige Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern veröffentlicht, vor allem zuletzt mit dem Trio Soft Grid.

Die sechs neuen Stücke sind auf der einen Seite Golden Diskó Ship pur – kräftige elektronische Beats, packende Melodien, schön psychedelische Sounds und Effekte. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Änderungen, denn so hatte sie zum ersten Mal Gäste im Studio, die den einen oder anderen Track bereichern (das Perkussionsinstrument Sri Kho und Saxophon) und in manchen Stücken meine ich einen höheren Anteil an Instrumenten auszumachen.

Doch gehen wir das Album doch mal im Schnelldurchlauf durch: Das eröffnende “Clouds of Neon Limeligjht“ überzeugt mit einem hochmelodischen, psychedelischen Sound unter dem eine treibende, durch indische Rhythmen betonte Perkussion läuft. Diese erinnert mich sehr an die Perkussionsarbeit von Blancmange zu Zeiten ihres Hits “Blind Vision”. “Wildly Floral, Slightly Damp“ schaltet dann einen Gang zurück, obwohl die ebenso vertrackte Perkussion weiter unter der feinen Melodie pulsiert. “Ortolan“ fährt dann die psychedelischen Sounds nach vorne, ein schwerer elektronischer übernimmt die Führung und das helle, sehr schöne Saxophon veredelt das Stück. “Game of Biryani“ startet mit sanften Glocken- und Gitarrensounds und der einsetzende dunkle Beat setzt Mollakzente. Auch hier dominiert der Perkussionssound, doch es passiert soundtechnisch eine Menge. Die Beats wogen pulsierend dahin, darüber setzen mal eine Gitarre, mal ein Keyboard und mal Programmings ein. Ein wunderbar entspannter Track.

“Limping over the Prairies“ bietet zunächst Raum für Theresas Violaspiel und kleine Gesangsexperimente, bevor ein schleppender Beat das sanfte Stück langsam zu einer kleinen Hymne anwachsen lässt. Abgeschlossen wird mit “Glow-in-the-Dark Gloves“, einem rauerem Stück, dem eher langsame Industrialperkussionen zu Grunde liegen. Eine hymnisch sägende Gitarre bildet das zentrale Instrument. Der Gesang und die Keyboards verwandeln dieses Stück in eine wahre Abschlusshymne.

Insgesamt legt die Berlinerin mit diesem Album ihr wohl ausgewogenstes Album vor, das auf wunderbare Weise ihre Spielrichtungen Elektronik, Psychedelik, Experimentalmusik, Rock und Pop verbindet. Das Ganze ist wie immer eine wundervoll kurzweilige Angelegenheit, bietet viele kleine und größere Details, die man nach und nach entdeckt – und vor allem ganz viel Hörvergnügen!

 

Trackliste:
1. Clouds of Neon Limelight
2. Wildly Floral, Slightly Damp
3. Ortolan
4. Game of Biryani
5. Limping over the Prairies
6. Glow-in-the-Dark Gloves

 

 

4.8