Iron Maiden – Seventh Son Of A Seventh Son (EMI, 1988)

Classics-Time bei handwritten-mag.de! Das heißt auch, das große Kopfzerbrechen beginnt wieder! Welches Album man den nun belobudeln will. Irgendwie wird dies mit jedem Mal etwas schwieriger. Tatsächlich ist die Wahl dieses Mal aber recht schnell getroffen worden, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich grade die sehr unterhaltsame Biographie „What Does This Button Do?“ des Iron-Maiden-Sängers Bruce Dickinson gelesen haben.

Tatsächlich hat es noch kein Album des britischen Metal-Schlachschiffes in unsere Classics-Rubrik geschafft. Ein Umstand, welchen man dringend ändern muss. Wenn man mich nach meinem Albumfavoriten fragt, dann ist für mich die Antwort schnell klar:

„Sevent Son Of A Seventh Son“!

Das siebte Studioalbum von Iron Maiden ist auch der Longplayer, welchen ich mir als erstes Vinyl der Band zugelegt habe. Klar, die Hits der vorherigen Alben waren auch bei mir immer präsent, aber so richtig hatte ich mich für Alben wie „Somewhere In Time“ oder „Number Of The Beast“ nie interessiert. Keine Ahnung warum dies damals so war, es war einfach so, hat sich aber geändert!

Aufmerksam geworden bin ich auf das Album durch die erste Singleauskopplung „Can I Play With Madness“ und der Rezension zum Album im Rock Hard. Hier wurde dann auch zum ersten Mal angesprochen, dass „Seventh Son Of A Seventh Son“ einem textlichen Konzept folgt, welches an das Buch „Der siebente Sohn“ von Orson Scott Card angelehnt ist.

Der Einstieg in das Album passiert dann aber mit einem Song, welcher nicht wirklich in das Konzept passt. Bruce Dickinson hat den Opener „Moonchild“ zusammen mit Adrian Smith geschrieben. Dickinson war immer schon von Aleister Crowley fasziniert und genau um diesen, beziehungsweise um sein Schaffen, dreht es sich in diesem Song. Der Song ist sehr gradlinig, wie bei fast allen Songs von Iron Maiden ist der Bass von Steve Harris sehr prägend.

„Infinite Dreams“ nimmt ein wenig Tempo aus dem Album, der Song ist eher etwas langsamer ausgefallen. Das textliche Konzept wird hier zum ersten Mal aufgegriffen. Ab der Hälfte seiner Laufzeit wechselt die Stimmung des Songs etwas. Die letzten Strophen klingen etwas bedrohlicher, ganz im Gegensatz zu den fast schon fröhlichen Gitarrenmelodien dieses Songs!

„Can I Play With Madness“ ist der vielleicht eingängigste Song von „Seventh Son Of A Seventh Son“. Super melodiös, Gitarren und Bass in perfekter Harmonie, treibende Schlagzeuglinie und die Gesangslinien von Dickinson gehören hier mit Sicherheit mit zu den besten, welche er je eingesungen hat!

Auf den Hit des Albums folgt dann mit „The Evil That Men Do“ mein persönlicher Favorit von „Seventh Son Of A Seventh Son“. Der Track ist ein klassischer Iron-Maiden-Song. Up-Tempo, galoppierender Bass und  ein brillanter Dickinson. Absolute Überhymne!

Nun folgt mit dem Titelsong das Kernstück des Albums. Der überlange steht ganz in der Tradition epischer Iron-Maiden-Songs, wie zum Beispiel „Rhyme Of The Ancient Mariner“. Langsame und schnelle Parts, wechselnde Rhythmik machen den Song sehr komplex, aber nie langweilig. Die Laufzeit von fast zehn Minuten vergeht wie im Flug!

Abgeschlossen wird das Album mit dem Trio „The Prophecy“, „The Clairvoyant“ und „Only The Good Die Young“. In den drei Songs, wie über das komplette Album hinweg spiegelt sich der permanente Kampf des siebten Sohnes mit Gut und Böse wieder. Musikalisch gibt die Band hier nochmal Gas und bereitet dem Album einen würdigen Abschluss!

 

1. Moonchild
2. Infinite Dreams
3. Can I Play with Madness
4. The Evil That Men Do
5. Seventh Son of a Seventh Son
6. The Prophecy
7. The Clairvoyant
8. Only the Good Die Young

 

https://www.ironmaiden.com/

Coverbild: Derek Riggs