Professor Black – I Am The Rock (High Roller Records, 05.10.2018)

Jetzt will es der Tausendsassa Chris Black (High Spirits, Dawnbringer, Pharaoh, Aktor etc.) aber wissen. Unter dem Namen Professor Black hat er ein Soloprojekt anvisiert, welches im Mai bereits mit der EP „You Bastard!“ aufschlug. Jetzt kommt der Nachschlag. Und zwar gleich in Form von drei Alben, welche alle komplett unterschiedlich klingen und nichts miteinander zu tun haben – nicht mal die auftauchenden Gastmusiker. „I Am The Rock“, „Sunrise“ und „LVPVS“ erscheinen zudem auch noch alle am selben Tag.

„I Am The Rock“ läuft dabei erwartungsgemäß am einfachsten rein. Wer Chris Black besonders in den sozialen Netzwerken verfolgt, weiß, dass der Chicagoer keinen Hehl aus seiner Verehrung für Lemmy Kilmister und Motörhead macht. Und hier ließ er seinem Fantum komplett freiem Lauf. Meist klingen die elf Songs der rund 36-minütigen Platte wie das Trio in frühen Tagen. Der wummernde Bass und die flotten Drumschläge sind sehr typisch und die eingestreuten Gitarrensoli könnten fast von Fast Eddie Clarke stammen (komplett dafür verantwortlich: ein gewisser Mark Sugar).

Der Gesang ist natürlich anders. Chris‘ Stimme ist einfach nicht so kantig und röhrend und er versucht es auch gar nicht erst zu sein. Die kleinen Gesangsmelodien und die dezenten Harmonie-Einschübe sind es auch, die Professor Black vom Original unterscheiden. Bei „Bad News“ trifft zum Beispiel der rumpelnde Motörhead-Sound auf das Melodiegespür der High Spirits. Nicht schlecht. Vor allem, da der lässige Rock’n’Roll-Spirit nie auf der Strecke bleibt.

Meist geht es nämlich äußerst knackig und flott nach vorne. Das macht Laune, auch wenn es keinen eigenen Stil hat. Zwischendurch wird es mit „Three Devils“ auch mal etwas härter und düsterer oder mit „Hard To Please“ taucht man vollends im 70er-Retro-Rock ab. Hat auch was.

Bei „I Am The Rock“ wird gar nicht erst so getan, als sei das Kunst oder sonstwas. Es ist einfach ein launiges Rockalbum und etwas anderes will es auch gar nicht sein. In dem Sinne ist das Ding also gelungen.

 

Trackliste:
1. Get It On
2. Bad News
3. Dance of Death
4. Hired Gun
5. Watch What You Say
6. Shakedown
7. End of the Line
8. Don’t Talk to Me
9. Three Devils
10. I am the Rock
11. Hard to Please

 

3.8