Professor Black – Sunrise (High Roller Records, 05.10.2018)

Jetzt will es der Tausendsassa Chris Black (High Spirits, Dawnbringer, Pharaoh, Aktor etc.) aber wissen. Unter dem Namen Professor Black hat er ein Soloprojekt anvisiert, welches im Mai bereits mit der EP „You Bastard!“ aufschlug. Jetzt kommt der Nachschlag. Und zwar gleich in Form von drei Alben, welche alle komplett unterschiedlich klingen und nichts miteinander zu tun haben – nicht mal die auftauchenden Gastmusiker. „I Am The Rock“, „Sunrise“ und „LVPVS“ erscheinen zudem auch noch alle am selben Tag.

Hier zitieren wir doch einfach mal den Promozettel: „Sunrise“ enthält die ätherischeren und atmosphärischeren Aspekte von Chris Blacks Songwriting. Jau, dabei hat sich der Mann vor der Entstehung wohl etwas mehr mit Bathorys Wikinger-Phase beschäftigt. Denn die Songs sind durchaus episch, heroisch orientiert, kommen mit wenigen, aber effektvoll ausladenden Riffs aus. Sie sind meist etwas schleppend angelegt und setzen auf die Stimmungskarte. Nichts lenkt von der Kraft des Songs ab.

Das klingt mal schon fast doomig („Everybody Knows“), dann nach heldenhaftem Midtempo-Metal („Fall From On High“), dann wieder wie „Hammerheart“-light („Die By The Sun“) – und überraschend gut. Das liegt daran, dass Chris Black immer wieder auf eingängige Gesangsmelodien oder auf schön und erhaben flirrende Gitarrenleads setzt. Dabei klingen die Songs immer wieder melancholisch und in den richtigen Momenten auch angenehm groß und bombastisch („Gathering Stone“). Trotzdem bleibt der Mann in seinem Schaffen doch irgendwie angenehm bodenständig, auch wenn er auf Epik setzt („In The Fire And The Rain“).

Nicht jeder Song auf „Sunrise“ ist gleich gut gelungen. Alle klingen auch irgendwie ähnlich. Doch „No Way Back“, „In The Fire And The Rain“ oder auch „You And I“ sind ziemlich gut. An sich klingt das Album ziemlich dicht und stimmungsvoll. Der hier allein agierende Professor Schwarz kann also auch das große Epic-Metal-Geschütz auffahren, ohne dass er sich auf die Nase legt.

Also auch hier: gelungen, wenn auch nicht so richtig groß.

 

Trackliste:
1. Die By the Sun
2. In the Fire and the Rain
3. No Way Back
4. Gathering Stone
5. Closer to Death
6. Everyone Knows
7. Fall From on High
8. You and I

 

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