Whowhooz – Whowhooz (Krakenduft Records, 23.02.2024)

Alleine der Bandname macht schon neugierig: Whowhooz. Klingt nach allem oder nach nichts. Auf jeden Fall etwas spleenig. Da hören wir doch mal rein. Und was einem da auf ihrem namenlosen Debütalbum entgegenschallt, ist auch irgendwie spleenig. Und interessant. Und letztendlich auch unterhaltsam.

Die Genreschublade, welche Whowhooz zu füllen gedenken, müsste aber wohl erst geschreinert werden. Denn reinpassen tut das Quintett aus Dresden erst mal nirgends. „Melancholischer Darksurf“ hab ich mal wo gelesen. Meinetwegen. Hier wird auf jeden Fall mit Surf- und Twang-Gitarren um sich geschmissen. Die Stimmung erinnert mal an staubige Western der 60er oder auch an Filme des diese Zeit verehrenden Quentin Tarantino. Ein bisschen Stoner-Feeling hier, ein bisschen Pathos da und nicht zu vergessen auch ein Hauch Psychedelik. Das hat manchmal was von einer abseitigen Version von Madrugada. Irgendwie cool.

Doch wo die Norweger wie ein großer Hollywoodschinken klingen, sind Whowhooz wie der schräge Groschenroman aus der Gosse. Man hat keinen ausgemachten Charisma-Bariton in seinen Reihen. Das muss aber auch nicht sein, denn Rocky Neukirchner schafft mit seinem mal stoischen, dann wieder aufgewühlten Gesang für eine ganz eigene Stimmung. Das funktioniert aber auch nur so gut, da die Band hinter ihm mit ihrer verspielten Herangehensweise für ein Aufhorchen sorgt. Gerade die Gitarrensongs gefallen außerordentlich, unterstreichen sie die melancholischen Stücke doch äußerst geschmackvoll.

Song wie das sacht groovende „Fire In The Suns“, das wavig anklingende „Sympathy For Tears“, das staubig-sehnsuchtsvolle „Lost Control“ oder das psychedelisch-kauzige „Psychomoss“ wissen zu gefallen. Als ganzes ist das abwechslungsreiche Album aber doch recht speziell. Oder eigen. Und letzteres ist in einer Zeit voller Gleichförmigkeit doch allemal was wert. Da verzeiht man dann auch, dass nicht alle Songs gleich gut mitreißen.

 

Trackliste:
1. Psychomoss
2. Fire In The Sun
3. Thinking About You
4. Mellow Sunday
5. Who Gives A Fuck
6. Hot Dog
7. Sympathy For Tears
8. Lost Control
9. Se Ci Sei
10. Understand

 

3.8