NO°RD

NO°RD – Paläste (Kidnap Music/Cargo Records, 27.04.2018)

Vor beinahe 1 ½ Jahren hatte ich schon einmal über die Jungs von NO°RD berichtet, die kurz davor ihr Debut-Album „Dahinter die Festung“ via Kidnap Music veröffentlicht hatten.

Da Teile der Band aus der Dortmunder NO°RDstadt stammen, in welcher ich selbst einen kurzen aber intensiven Teil meines Lebens verbringen durfte, war es mir auch dieses Mal wieder ein besonderes Anliegen, mich um das neue Album „Paläste“ zu kümmern.

Noch politischer als der Vorgänger – gut, was ist in den letzten beiden Jahren auch alles passiert, dass man hier nicht einfach so zur Tagesordnung über gehen kann! – bringt uns die Jungs aus Münster und Dortmund einerseits mit aktuellen Themen, aber auch mit historischen Rückblicken auf Norm.

Es geht ums „Fressen“ und gefressen werden… um Verzweiflung und Not! – Wo ist der Ausweg… können uns die „Paläste“ retten, oder stürzen sie uns in den Untergang?

Um alles erträglich zu machen sollte man sich schnell einen Platz an der „Hotelbar“ suchen, denn auf den „Abgrund“ kann man auch danach noch zugehen… ansonsten kommt einem selbiger eh gerade schon in riesigen Schritten entgegen!

Musikalisch immer noch irgendwo zwischen den Sounds von Turbostaat, Love A oder Pascow, geht es textlich in die absolute Tiefe… die Herren Holz, Maik, Wilhelm, Andreas und Tim wagen sich bei „Gaslaterne“ dann sogar in die Zeit zurück, als die Dortmunder-Nordstadt noch Schauplatz für blutige Kämpfe zwischen Linken und SA-Schergen war – auch wenn wir noch nicht wieder so weit sind, aber wenn man aktuelle um sich schaut, dann wird einem Angst und Bange, oder?!

Wider den Anfängen – oder sind wir eigentlich schon ein paar Schritte weiter, als uns allen lieb ist? Besorgt euch auf jeden Fall schon mal  ausreichend Blumentöpfe (hätte ich damals eigentlich auch gebraucht, hatte doch SS-Siggi ganz in meiner Nähe gewohnt)! Oder bereitet die „Flucht“ vor, noch ist Zeit – denn wenn erst die „Säge“ sägt, dann stehen wir irgendwann alle an der „Wand“.

Auch wenn alles ziemlich endzeitlich und düster rüber kommt, so kann man auch in jedem Song, in jeder Nummer das Licht am Ende des Tunnels sehen… die Hoffnung auf eine bessere Zeit, den Weckruf alles wieder zum Besseren wenden zu müssen. Wie sangen Love A damals bei „100.00 Stühle leer“ doch so schön… „nur wer mal aufgestanden ist der darf sich setzten“!

Ich will es mal so sagen, NO°RD treffen mit „Paläste“ erneut den Puls der Zeit… so schonungslos und unverblümt wie es nur geht. Die Scheibe ist ein Muss für alle, die den Arsch bisher noch nicht hochbekommen haben – es wird Zeit Leute!

Das gute Stück gibt es auch dieses Mal wieder als schwarzes 180g-Vinyl (incl. schwerem Inside Out Coverkarton, Booklet und Download Code), oder auch als CD… also ran da 😉

 

Titel:
1. Fressen
2. Paläste
3. Maschine
4. Hotelbar
5. Abgrund
6. Gaslaterne
7. Flucht
8. Säge
9. Wand

 

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