Trupa Trupa – Of the Sun (Glitterbeat, 13.09.2019)

Mit “Of The Sun” veröffentlichen die aus Danzig stammenden polnischen Rocker Trupa Trupa ihr inzwischen fünftes Album. Um 2010 gegründet, erkundet die Band weiter das Feld zwischen Post Punk, Art Rock, Alternative und einer kräftigen Prise Psychedelia.

Das neue Werk wird mit dem mantraartigen, bassbetonten “Dream About“ eröffnet, das zum Schluss in wunderbare Shoegaze-Sounds verfällt. Das Konzept wird mit schweren Drums und einem Bass, der an die frühen Cure erinnert, auf “Mangle“ genial fortgesetzt, hier treffen die punkigen Gitarrenwände auf melancholische Keyboards, getrieben vom pumpenden Bass.

Auf “Another Day“, einem weiteren ruhigerem, aber bedrohlich wirkenden Stück, wird der Bass kerniger angeschlagen und vom knallenden Schlagzeug angetrieben. Der Chorus ufert in hymnische Bereiche aus, anschwellende Gitarren und ein gedoppelter Gesang liegen über dem knackenden Bass. Mit “Angle“ folgt eine simple, schön verhallte und dunkle Ballade nur von akustischer Gitarre begleitet. Klingt ein wenig wie ein straightes Syd-Barrett-Stück.

Nach dieser Verschnaufpause fährt die Band mit “Longing“ die Maschinen wieder hoch. Eine mit klarem Gesang versehene dunkle Ballade mit einer sehr schönen psychedelischen Gitarre vor straightem Bass und Schlagzeug. Sehr atmosphärische Dream-Psychedelik mit dunkler Note. Darauf folgt mit “Remainder“ eine weitere dunkle und treibende Variante des bandtypischen Mixes aus Psychedelic/Shoegaze und einem Hauch Punk. Hier gefallen vor allem der Gesang mit seiner packenden Melodie und der treibende Bass zusammen mit den wunderbar schwebenden Gitarrenwänden.

Auch bei den weiteren Songs arbeitet sich die Band durch ihre Stile mit Bravour, guten Ideen und vor allem klasse Sound. Auffallend ist dann noch das komplett andersartige Titelstück. Dunkle verhallte Pianoklänge mühen sich mit dem Gesang durch elektronische Verzerrungen. Mit “Glory“ folgt noch ein echter Ohrwurm und mit dem kurzen “Turn“ ein sehr punkiges Stück. Beendet wird der Ritt durch die Trupa-Trupa-Welt dann mit der Ballade “Sattelite“. Aufgebaut auf einem bluesigen Schlagzeugspiel, legt die Band sphärische Gesangsspuren darüber.

So wird ein handwerklich perfekt eingespieltes Alternativerock-Album abgeschlossen, das sicherlich nicht besonders innovativ ist, aber die genannten Stile gut kombiniert und ein insgesamt in sich schlüssig ist. Ein weiteres Qualitätswerk im Katalog der Polen.

 

Trackliste:

  1. Dream About
  2. Mangle
  3. Another Day
  4. Angle
  5. Longing
  6. Remainde
  7. Anyhow
  8. Long Time Ago
  9. Of The Sun
  10. Glory
  11. Turn
  12. Satellite

 

4.2