Konzertbericht: DONOTS (“Heute Pläne, morgen Konfetti” – Die SHOW, 08.05.2021)

Meine Güte, dass war knapp – wäre doch die grandiose “Heute Pläne, morgen Konfetti – 27 Jahre DONOTS -Die Show” am Samstag beinahe auf den letzten Metern noch ins Wasser gefallen.

Irgendwie stand die Streaming-Veranstaltung von vorn herein schon nicht unter einem besonders guten Stern, musste der ursprüngliche Termin doch wegen eines Unfalls der Tochter von Ingo vom 30.04. auf den 08.05. verschoben werden, wodurch man in direkter Konkurrenz mit Madsen und den Broilers trat, die ihrerseits am gleichen Abend online unterwegs waren. Aber hätten die Fünf gewusst, dass das nun eher das kleinere Problem werden sollte, dann wäre die Aufregung nicht so groß gewesen – ganz im Gegensatz zu dem, was am 08.05. Abends um 18:30 Uhr passend zum Beginn des Vorprogramms der großen Geburtstags-Sause passieren sollte, nämlich dass einfach mal der Server komplett abschmieren sollte und es scheinbar unmöglich war, selbigen wieder ans Laufen zu bekommen.

Somit saßen unzählige DONOTS-Fans mit Chips und Bier vor ihren Empfangsgeräten und schauten erst einmal in die Röhre, wo auf der anderen Seite die Techniker schweißgebadet daran arbeiteten, dass man das Standbild mit ewig kreisender Sanduhr endlich in bewegte Exstase umwandeln würde.

Knapp eine Stunde nach dem eigentlichen Start war es dann aber endlich (leider nicht für alle) so weit und der heiße (über vierstündige + späterer Aftershow-Party incl. Zuschauer:innen-Tattoo durch Guido DONOTS) Ritt durch 27 Jahre Bandgeschichte konnte offiziell beginnen. Und hier haben sich die Ibbenbürener wirklich nicht lumpen lassen, denn schon das Vorprogramm ließ wenig zu wünschen übrig. So gaben solch feine Bands und Künstler wie Akne Kid Joe, Schreng Schreng & LaLa, Matze Rossi (mit Hundejaulen-Solo 😉 ), Montreal, Danger Dan, Nathen Maxwell von Flogging Molly/The Bunny Gang, Jakob von Leoniden, Frank Turner, Thees Uhlmann, Justin von Anti-Flag, Costa von der Sondaschule, Dave Hause, Itchy, Nicholas Müller von Jupiter Jones und Tim Vantol das eine oder andere wohlklingende Geburtstagsständchen.

Nachdem alle Lubhudeleien und lieben Worte verklungen waren, übernahm dann Nilz Bokelberg das Ruder, der nicht nur neulich erst die DONOTS-Biographie “Heute Pläne, morgen Konfetti” von Ingo Neumayer (der übrigens über den Abend verteilt immer wieder Annekdoten aus dem Buch zum besten gab) als Hörbuch eingelesen hatte, sondern nun als Moderator durch den Abend führen sollte. Wer die Biographie schon gelesen bzw. gehört hat, der hatte zwar jetzt schon einen tiefen Einblick in die Geschichte der Band, bekam am Samstag aber noch weitere Hintergrund-Infos von Eike, Ingo, Giudo, Alex und Purgen, die persönlich erzählt natürlich immer noch ein wenig interessanter klingen, als wenn man sie nur nachliest oder aus dritter Hand zu hören bekommt.

Aber nicht nur der Platz am Tresen war fest für die DONOTS gebucht, sondern (wie sollte es auch anders sein) gelegentlich begaben sich die fünf auch an ihre Instrumente, wo sie Klassiker wie “Calling“, “Stop The Clocks” oder “Wake The Dogs” zelebrierten.

Unter dem Motto “Keiner kommt hier lebend raus” ging der musikalische Streifzug durch die letzten drei Jahrzehnte weiter und es wurde weder vor “Outshine The World“, “Piano Mortale“, “Eine Letzte Runde” oder dem Twisted Sister-Cover “We´re Not Gonna Take it” Halt gemacht – immer unterbrochen durch Gesprächen am Tresen/Tisch, Lese-Einlagen durch Ingo Neumayer und einem spontanen und überraschenden Besuch von Ole Plogstedt, der nicht nur durch den mitgebrachten “Mexikaner” ein breites Lächeln in den Gesichern der DONOTS brachte. Besagter Rachenputzer sollte laut Ole auch in mehr als ausreichenden Mengen für den späteren Abend vorhanden sein, so dass (außer dem stets abstinenten Alex) wahrscheinlich kein Auge trocken bleiben sollte und man sich auf ein wie so oft legendäres After-Show-Besäufnis freuen konnte.

Tja, bei einer richtigen Party fällt halt schon einmal ein Teller von der Wand – davon konnten damals schon Die Toten Hosen berichten, die zwar an diesem ehrwürdigen Abend ausnahmsweise mal nicht zugegen waren, deren Schlagzeuger Vom Ritchie aber bereits mehrfach ausgeholfen hatte, wenn sich Eike aufgrund seiner Schusseligkeit mal wieder seine Knochen zerlegt hatte.

Auch wenn mit “Heute Pläne, morgen Konfetti“, “Wretched Boy” und dem abschließenden “So Long” einige wunderbare Songs den Abend begleiteten, so hätte ich mir noch viele, viele weitere Nummern gewünscht – und auch wenn das Konzept vorab so gedacht war, dass es ein humorvoller und interessanter Abend mit viel “Drumherum” werden sollte, so kam mir persönlich das wesentlich, nämlich die Musik der DONOTS doch ein wenig zu kurz.

Aber das ist natürlich mal weider Gemecker auf hohem Niveau, denn alles in allem gibt es (bis auf die anfänglichen technischen Schweirigkeiten) eigentlich nix zum Meckern und ich denke genau so haben sich die Ibbenbürener den Abend dann auch gewünscht. Zumindest sprachen die lächelnden Gesichter von Alex, Purgen, Guido, Eike und Ingo Bände… also haben sie wohl alles richtig gemacht – denn wer einlädt, der bestimmt die Feier! 😉

Und was noch viel wichtiger ist, Ingo wurde über den ganzen Abend verteilt nicht müde immer wieder zu erwähnen, dass man sich unsagbar darauf freut, endlich wieder auf der Bühne zu stehen… und man in den letzten Monaten ja schon an neuen Songs geschraubt hat – wovon ein Nummer von Guido scheinbar (laut Alex) ordentlich Hit-Potenzial zu haben scheint.

Wir dürfen gespannt sein und freuen uns auf die nächsten 27 Jahre!

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