Dirk Bernemann – Gesten & Geräusche (Unsichtbar Verlag, 15.12.2018)

Asche auf mein lichtes Haupt, ich bin untröstlich… ich hatte doch so viel auf dem Zettel… bla, bla, bla!

Einer Ausrede nicht verlegen, liegt gerade quasi als verspätetes Weihnachtsgeschenk der aktuelle Roman von Dirk Bernemann vor mir und wartet immer noch darauf, gelobt oder verrissen zu werden.

Gleich vorab, ein Verriss kann es schon aus dem Grund nicht geben, da Dirk in “Gesten & Geräusche”, welches seit Dezember über den Unsichtbar Verlag unters Volk gebracht wird, erneut seinen wunderbaren Schreibstil und sein Können in die Waagschale gelegt hat – die gut besuchte Lese-Reise, die ihn aktuell quer durch die Republik führt, ist ein guter Beweis dafür, dass Dirk seine Fans hiermit wieder einmal in seinen Bann ziehen konnte.

Aber genug der Lobhudelei und ran an die “Gesten & Geräusche”!

Schon die Überschriften der einzelnen Kapitel machen neugierig, sind sie doch immer mit Bands bzw. deren Songs verbunden (wie z.B. Oasis, Philipp Boa), zu denen der Protagonist irgendwie eine Verbindung zu haben scheint – man blickt übrigens bis zum Schluss nicht komplett dahinter, ob sich Dirk hier autobiographisch ausgetobt hat oder ober es fiktive Erlebnisse eines musikverrückten “jungen” Menschens sind.

Irgendwo zwischen Mut und Verzweiflung, zwischen Wahnsinn und entspannter Gelassenheit erkennt man immer wieder einen Heranwachsenden, der sich erfolgreich durch die Wirrungen z.B. der Pubertät kämpft, um dann vor den nächsten Herausforderungen des Lebens zu stehen – immer begleitet von schrägen Charakteren, die chaotischer aber auch liebenswürdiger nicht sein können. Ich meine, wer kennt sie nicht, diese kaputten Typen, die rein optisch schon an die Menschen erinnern, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt hatten – genau diese schrägen Existenzen haben auch mich mein Leben lang begleitet… und wahrscheinlich hat die andere Seite das Ganze bei mir auch immer ähnlich gesehen. Ach, ist das Leben doch herrlich…

…genauso herrlich wie der neue Roman von Dirk Bernemann übrigens.

Wer also Bock auf 160 Seiten schicken Lesespaßes hat, sich darüber von jeher für schräge Geschichten voller tiefsinnigem Humor mit durchaus sozialkritischem Anstrich hat und darüber hinaus noch knappe 13,-€ gewinnbringend einsetzen möchte, dem kann ich “Gesten & Geräusche” nur ans Herz legen.

Abschließend geht der Daumen also sehr gern nach oben – und nochmal ein großes sorry an dich Dirk, nächstes Mal bin ich garantiert schneller beim Lesen 😉!

 

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