Mojo Jazz Mob – …From Between The Fields (This Charming Man Records, 11.10.2019)

Jetzt war es doch einige Jahre still um die Münsteraner Mojo Jazz Mob. Da wird sich doch mittlerweile nicht doch ein Fünf-Jahres-Rhythmus in Sachen Veröffentlichungen eingebürgert haben? Wie auch immer, nun ist er da, der Nachfolger des rassigen „Still Hunting“.

Und das Motto lautete dieses Mal wohl: weniger Stoner, mehr Hardrock. Aber nur in Nuancen. Nach wie vor zockt man eine ziemlich ansteckende Mischung aus Metal, dröhnendem Stoner und altmodischem Heavy Rock. Die Riffs sind schwer, aber doch mit einer gewissen Leichtigkeit versehen, die Gitarrenleads und -soli fiedeln in der Twin-Variante á la Thin Lizzy, der Gesang kommt schön warm und eindringlich rüber und überhaupt hat man ein ganz gutes Händchen für passende und eingängige, aber nicht billige Refrains. Ach ja, und da wäre auch noch das Schlagzeugspiel. Man hat nämlich gleich zwei Drummer mit an Bord. Das sorgt einerseits für eine donnernde Wucht, auf der anderen legt man aber auch immer wieder schön swingende Grooves aufs Parkett. Das ist auf jeden Fall ansteckend und hebt die Band etwas aus dem Einheitsbrei heraus.

Im Gegensatz zum letzten Album hat man sein Werk ein Stück gestrafft. Keine Überlängen und unnützen Spielereien mehr. Einfach neun relativ unkomplizierte Nummern in einer guten Dreiviertelstunde. Und jene läuft ganz wunderbar rein und lässt die Mundwinkel nach oben gehen. Wenn auch stilistisch noch etwas altmodischer, kommen mir vom Feeling her fast Audrey Horne in den Sinn.

Die Songs des Mojo Jazz Mob haben allesamt eine recht lässige Ausstrahlung, auch wenn es hin und wieder ziemlich heavy zugeht. Abwechslung wird jetzt zwar nicht besonders groß geschrieben. Aber am Ende hat jedes Stück doch seinen eigenen Charakter. Am meisten aus der Reihe schlägt das düstere „Born A Goddess“, welches mit einen Gesangsharmonien eine fast gespenstische Atmosphäre verbreitet. Ansonsten überzeugt man mit starken Rocktracks wie dem coolen „Serpent Eyes“, dem mitreißendem „Skyhammer“ oder dem treibendem „Hail Of Bullets“.

Am Ende ist „…From Between The Fields“ ein durchgängig unterhaltsames bis sehr begeisterndes Album. Willkommen zurück Mojo Jazz Mob!

 

Trackliste:
1. Ghost Echoes
2. Serpent Eyes
3. Born A Goddess
4. Vicious Tongue
5. Warhorse
6. Hail of Bullets
7. Skyhammer
8. Phoenix
9. Wolf in Disguise

 

4.3