Foto: Judith Caspers

Finte – Wie Das Endliche Treibt (DiY, 19.05.2023)

Irgendwo zwischen Heisskalt, The Hirsch Effekt oder auch At The Drive-In hatten sich die Hildesheimer von Finte mit ihrer damaligen EP “Ignoranz und Illusion” vor fünf Jahren verortet, nun ist endlich auch das Debütalbum “Wie Das Endliche Treibt” draußen.

Alles andere als eine Finte ist das, was die Niedersachsen hier in ihren zehn Songs bereit halten, denn Steffen, Christopher, Timur und Marvin wollen uns weder austricksen, noch um den heißen Brei herum reden. Bedingungslos hauen sie uns harte Beats und ausgeklügelte Gitarren-Riffs um die Ohren – der teils gesungene, teils geschriene Gesang rundet das Ganze dann perfekt ab.

Startet das Album noch herrlich entspannt mit dem “Ende” (klingt komisch, ist aber so), so machen sich die Vier direkt mit Vollgas auf die “Jagd“… besser gesagt auf die Flucht – hier führt ein gehöriges Stück Angst Regie, denn es wird nicht nicht einfacher, da wir “alles verlieren werden!

Irgendwo zwischen sanfter Harmonie und brachialer Gewalt geht es dann weiter und Finte entführen uns auf ihrem abwechslungsreichen Mix zwischen Post-Hardcore, Metal und düsterem deutschsprachigem Post-Punk in ihre musikalische Welt – “Wie Das Endliche Treibt” strotzt nur so vor Abwechslung und schnellen Wechseln.

Inhaltlich spring man von einer Krise in die nächste, weder vor der Poltik, noch der Zerstörung des Klimas und der Umwelt machen die Hildesheimer halt. Folgt man den “Fährten“, so erreicht man die “Bastion“, welche nur so vor Verzweiflung und Untergangsstimmung strotzt. Am Ende wird sowieso nur “Asche” übrig bleiben, oder?!

Richtig abgedreht wird es dann nochmal mit “Zahlen“, bevor es dann in den metal-lastigen “Herbst” geht.

Neben der allgemeinen Kritik über die Unzulänglichkeiten der Welt stehen aber auch eigene Ansprüche bzw. solche, welche wir an die Menschen um uns herum stellen auf dem Prüfstand und so findet auch die Selbstkritik ausreichend Platz auf dem Debütalbum.

Mich erinnern Finte auf “Wie Das Endliche Treibt” sehr an die Aachener von Fjørt, wobei hier gesanglich mehr experimentiert wird. Mich hat das Album erreicht und ich würde mich freuen die Jungs in absehbaer Zeit auch auf der Bühne zu sehen – daher bekommen sie von mir entspannte vier Sterne!

 

Titel:
1. Ende
2. Jagd
3. Soma
4. Fährten
5. Bastion
6. Asche
7. Zersetzung
8. Zahlen
9. Herbst
10. Im Licht

Foto: Judith Caspers

 

Live-Termine 2023
01.06. Astra Stube (Hamburg) + Мир
02.06. B58 (Braunschweig)+ Мир, Tetzlaff
03.06. AZ Hafermarkt (Flensburg)+ Мир
01.09. Indie (Duisburg)
18.10. Kulturfabrik Löseke (Hildesheim)
20.10. Katy’s Garage (Dresden)+ Meijar
21.10. Rosenkeller (Jena)+ Meijar, Kora Winter

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