The Blue Stones – Black Holes (eOne/SPV, 26.10.2018)

Vom Blues beeinflusste Duos gibt es ja so einige. Meist klingen diese laut, kantig und ungehobelt. So, also seien sie ungefiltert direkt aus einer Garage oder einem schmutzigen Kellerloch gekrochen. The Blue Stones sind auch ein Duo – mit Gesang, Gitarre und Schlagzeug. Aber sie klingen trotzdem nicht so schmutzig, sondern eher geschmeidig, aber doch mit einer ganzen Portion an kräftigen Rhythmen.

Die Grundlage des Bandsounds ist der Blues. Jener wird aber modern interpretiert, mit sahnigen Gitarrensounds, geschickten Arrangements und zeitgemäßen Grooves, die aber nicht immer direkt einen Rock-Hintergrund haben müssen (HopHop, Funk, anyone?). Dabei gehen die Blue Stones auch gar nicht mal plakativ vor, sondern man muss sich erst einmal etwas in die Chose einhören. Letztlich klingen die Songs aber doch irgendwie angenehm eingängig mit einem guten Gleichgewicht zwischen Zurückhaltung und deftigem Losgepolter mit gesundem Fuzz-Faktor.

Eine Art moderner Bluesrock mit starker Alternative-Kante – so könnte man das Ganze hier vielleicht auch umschreiben, was die beiden Kanadier hier treiben. Musik zum Zuhören, anstatt zum Mittänzeln oder ungezügeltem Abrocken. Dabei gelangen der Band immer wieder bemerkenswerte Songs, wie das lässig wie ein bissiges Tier vor sich hingroovende „Rolling With The Punches“, das geschmeidige „Black Holes (Solid Ground)“, das lässige, fein aufgebaute „The Hard Part“ oder die melancholische Ballade „Lay“.

Mit dem Rest hadert man etwas länger – oder komplett. Was auf jeden Fall gefällt, ist die an den Tag gelegte Dynamik. Denn laut sein können andere auch. The Blue Stones wollen mehr!

 

Trackliste:
1. Airlock
2. The Drop
3. Black Holes (Solid Ground)
4. The Hard Part
5. Be My Fire
6. Lay
7. Rolling With The Punches
8. Little Brother
9. Midnight
10. Orbit
11. Magic

 

3.5