Hilde Marie Holsen – Ediacura (Pelun, 18.08.2023)

Hilde Marie Holsen ist eine junge Musikerin aus Oslo. Das Hauptinstrument der Künstlerin ist die Trompete, daneben ist sie stark an experimenteller Elektronik und Improvisation interessiert. Das lebt sie auf ihrem dritten Soloalbum „Ediacara“ auf den enthaltenen drei Stücken auch so aus.

Das eröffnende Titelstück beginnt mit ca. 2 Minuten eher sporadischen aber dennoch anstrengenden, Experimentalklängen aus der Trompete. Dazu gesellen sich dann elektronische Geräusche und ebensolche seltsame Perkussionen, welche im Übrigen auch mit der Trompete in Verbindung mit elektronischem Gerät erzeugt werden, bis sich langsam ein dunkler, angenehmer Drone entwickelt. Über diesem spielt Holsen dann eine wunderbar schöne Trompetenimprovisation, die zunächst erhaben über den Klängen törnt, bis sie zum ersten Höhepunkt in den immer durchdringenderen Droneklängen verhallt.

Zum Schluss wird es dann etwas experimenteller und kontemporärer, was das Stück mystisch ausklingen lässt.

Das kürzeste Stück  „Kambrium” greift diese Klänge dann auf und formt daraus eine sehr fremdartige, aber gefangennehmende Atmosphäre aus Klang, Drone und Geräusch. Man kann das Stück als sehr gelungenes Interlude zum dritten Stück betrachten.

(Leider sind vom neuem Album noch keine Videos verfügbar)

Dieses dritte Stück, „Ordovicium“, beginnt wieder mit spannenden perkussiven Klängen zu denen dann sehr schnell diese wunderschöne Trompete mit hymnisch wabernden Tönen dazumischt. Atmosphärisch bleibt alles das ganze Album über in diesem Klangbild. Das letzte Stück ähnelt dem ersten ein wenig, allerdings fehlen die Drones, die Perkussionen sind mehr und die Trompete klingt verhallend im Raum.

Das spannende an diesem, ich will es mal Experimental-Ambient- Sound, nennen, ist, dass wirklich alle Klänge live eingespielt und in irgendeiner Weise mit der Trompete erzeugt wurden. Dass die Künstlerin in der Lage ist, diesen Sound auch live zu produzieren, könnt ihr auf YouTube sehen.

Ein wirklich empfehlenswertes Album für Ambientfans, die ihre Ohren für experimentell erzeugte Klänge offen haben.

4.2