High Spirits – Hard To Stop (High Roller Records, 31.07.2020)

Chris Blacks Gute-Laune-Kommando High Spirits meldet sich wieder zurück!

Es sind tatsächlich schon wieder drei Jahre ins Land gezogen, seitdem die letzte EP „Escape!“ veröffentlicht wurde. Jetzt, nach mehreren Nebenspielwiesen, darf es also wieder ein Album der (mehr oder weniger) Hauptband des umtriebigen Chicagoers sein. „Hard To Stop“ ist dabei genauso lang bzw. kurz wie sein knackiger Vorgängeralbum „Motivator“ geworden. Neun Songs in rund 35 Minuten.

Musikalisch gibt es wieder genau das, was man erwartet: gut gelaunter Heavy Rock bis Metal mit feingliedrigen (Twin-)Gitarrenlinien, eingängigen Gesangsmelodien und mitreißenden Refrains, verpackt in zackige Songs voller positiver Ausstrahlung, die jeden noch so düsteren Tag erhellen können. Also genau der richtige Sound für den Sommer. Ich zitiere mich mal ganz frech selbst: „Die Mischung aus amerikanischem 80er-Jahre-Hardrock mit metallischem Nachgeschmack, Thin Lizzy und dem britischen Schmiss der NWOBHM wirkt schon etwas wie aus der Zeit gefallen, klingt dabei aber überraschend frisch und frei von der Leber weg gespielt.“

Das gilt auch anno 2020 weiterhin uneingeschränkt. Trotzdem liegt der Adrenalinpegel dieses Mal nicht durchgehend so hoch, wie beim letzten Anlauf. Hin und wieder haben sich kleine Längen eingeschlichen oder die Songs zünden einfach nicht so richtig. Launige Nummern wie „Since You’ve Been Gone“ (kein Cover von Russ Ballard bzw. Rainbow), „Restless“ oder dem fluffigen Abschluss „We Are Everyone“ steht auch weniger Packendes wie „All Night Long“ (auch kein Rainbow-Cover) oder „Now I Know“, denen irgendwie das Spezielle abgeht. Dafür bekommt man mit dem sehr melodischen „Voice In The Wind“ eine an Volbeat erinnernde Nummer zu hören und endlich hat Chris Black auch das als Demo von 2013 bekannte „Midnight Sun“ aufgenommen, welches mit einem sanften Anflug von Melancholie aufhorchen lässt.

Insgesamt ein gutes, aber sicher keine überragendes Album. Offensichtlich ist bei High Spirits nur jedes zweite ein echter Überflieger… Trotzdem, der Soundtrack für den Sommer liegt vor!

 

Trackliste:
1. Since You’ve Been Gone
2. Restless
3. Face to Face
4. Hearts Will Burn
5. Voice in the Wind
6. All Night Long
7. Midnight Sun
8. Now I Know
9. We Are Everywhere

 

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