Foto Credit: Joe Calixto

Teenage Wrist – Still Love (Epitaph Records/Indigo, 04.08.2023)

Feinster Indie-Rock von der anderen Seite des Großen Teichs bringen die Los Angeles-Boys von Teenage Wrist mit ihrem neuen Album “Still Love”.

Zwei Jahre nach ihrem letzten Longplayer “Earth Is a Black Hole” haben Anthony (Schlagzeug) und Marshall (Gesang, Gitarre) zwölf teils sanfte, teils sehr energiegeladene Songs mit im Gepäck, die sich irgendwo zwischen 90er Grunge- und Alternative-Rock, sowie modernen Indie-Sounds bewegen.

Schon der Opener “Sunshine” macht Bock auf mehr – das cleane Schlagzeug und der klare spährische Gesang holen eine ab, bevor es dann dynamisch und rockig mit “Dark Sky” weiter geht. Bei der Nummer werden sie übrigens vom 311-Frontmann SA Maritnez unterstützt.

Überhaupt haben Teenage Wrist sich für “Still Love” einige Gastmusiker:innen mit ins Boot geholt. So ist beim Titelsong zum Beispiel die Stimme vom kanadischen Grunge-Zwillings-Duo Softcult und bei “Wax Poetic” die Kalifornierin Lindsey von Sister Void zu hören. Das auf “Still Love” folgende “Digital Self” erinnert mich in Teilen sogar ein wenig an den guten alten Britpop – also abwechslungsreich sind die Jungs auf jeden Fall.

Something Good” und das bereits erwähnte “Wax Poetic” reißen mich jetzt nicht so vom Hocker, aber dafür erweckt das getragene und wabbernde “Diorama” mein Interesse! Die Nummer klingt so herrlich melancholisch und bremst einen bis auf Null herunter, was zwischendurch ja wohl auch nicht so schlecht ist, oder?!

Ein wenig Fahrt nimmt die Scheibe dann wieder mit “Cold Case” auf, bei welchem auch gut und gerne die Gallagher-Brüder hätten Pate stehen können – Fun Fact hierbei, dass der Teenage Wrist Sänger Marshall ja sogar den gleichen Nachnamen wie die beiden Oasis-Herren hat.

David Marion von der US-Hardcore-Combo Fear Before gibt dann “Cigarette Two Step” eine eigene Note und erinnert mich an die nun wieder extrem erfolgreichen Deftones. Ähnlich druckvoll geht es dann mit “Humbug” weiter, bei welcher Kamtin Mohager von Heavenward stimmlich seinen Senf dazu gegeben hat.

Was auf jeden Fall positiv hängen bleibt ist, dass “Still Love” ein experimentierfreudiges kurzweiliges Album mit vielen Höhen und nur ganz wenigen nicht so coolen Nummern ist… hier kann man definitiv mal das eine oder andere Ohr riskieren!

 

Titel:
1. Sunshine
2. Dark Sky (feat. SA Martinez)
3. Still Love (feat. Softcult)
4. Digital Self
5. Something Good
6. Wax Poetic (feat. Sister Void)
7. Diorama
8. Cold Case
9. Cigarette Two Step (feat. David Marion)
10. Humbug (feat. Heavenward)
11. Sprawled
12. Paloma a.k.a. Ketamine

Foto Credit: Joe Calixto

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4.2