Svavar Knútur – Zeche Carl, Essen 11.12.2018

Svavar Knútur – Yule stories, songs and more – Zeche Carl, Essen 11.12.2018

Nach seiner „Ahoy! Tour“ im September und Oktober, die ihn durch Deutschland und Österreich führte, kehrte Svavar Knútur nochmal für eine Hand voll Termine zurück und hatte zudem noch eine große Portion isländischer Weihnachtsfolklore im Gepäck.

Am 11.12. machte der sympathische Singer/Songwriter Halt in Essen und bespielte die Zeche Carl. Nicht etwa im kleinen Foyer, wie viele andere Künstler seines Genres, sondern im größeren Raum – bestuhlt, gemütlich, voll besetzt. Das Publikum? Gemischt und gut gelaunt.

Svavar betrat die Bühne um kurz nach 20 Uhr und noch ehe er sein erstes Lied spielte, gab es erst mal eine ausgiebige Runde Nachhilfe in Sachen „isländischer Weihnachten“. Er berichtete von den Jólasveinar, den Weihnachtsgesellen die bereits am 12. Dezember das Weihnachtsfest auf der Insel einleiten. Er erzählte von Grýla, die Mutter der Gesellen – eine Schreckgestalt, der nachgesagt wird am liebsten unartige Kinder zu fressen. Und ihrer 3 x 7 m großen Katze Jólakötturinn, die ihrerseits mit Vorliebe Kinder frisst, die nicht vernünftig angezogen sind. Was hier erst mal argwöhnisch, gruselig und skurril klingt, wurde von Svavar wirklich sehr schön erklärt. Er gab dem Publikum auch einen guten Einblick in die privaten Bräuche der isländischen Familien und geht auch auf die Geschichte des kleinen Landes ein – zum Teil ernst aber vor allen Dingen absolut großartig humoristisch. Im Anschluss spielte er also sein erstes Lied des zweitiligen Sets – ein Weihnachtslied auf isländisch. Er kündigte an, dass er neben weihnachtlichen Songs natürlich auch eigene spielen wird. Zwischen den Songs gab es immer wieder fabelhafte Anekdoten die mit viel Witz das Publikum zum lauten Lachen brachten. Besonders die Einblicke in seine eigenen Weihnachtserinnerungen im Kreise der Familie sorgten für viel Freude im Publikum. Nach einigen Weihnachtsliedern und vor der Programmpause spielte der sympathische Barde drei eigene Songs. Die Zuschauer freuten sich, folgten seinem Angebot gerne mitsingen zu dürfen prompt und sorgten für eine schöne Stimmung.

Nach der Pause ließ Svavar ein Buch rumgehen – „The Yule Lads: A Celebration of Iceland’s Christmas Folklore“. Ein Buch mit Illustrationen aller Weihnachtscharaktere von denen zuvor erzählt wurde. Jeder Besucher durfte sich in diesem Buch verewigen. Die einzige Regel die der Isländer mit einem großen Grinsen und, wie sollte es anders sein, mit einer kleinen Geschichte hier für aufstellte: „Bitte keine Penisse reinmalen“. Es folgten einige eigene Songs, ein paar Neckereien gegen Dänen, eine sehr schöne Coverversion von ABBAs „One of us“ und viele weitere Weihnachtsgeschichten/-lieder. Zu guter Letzt stimmte Svavar „Stille Nacht“ auf deutsch an, woraufhin das Publikum sofort einstimmte und der Saal gemeinsam sang.

Nach insgesamt knapp 2,5 Stunden und einer weiteren Zugabe verließ Svavar unter Applaus die Bühne der Zeche Carl und stellte sich umgehend an seinen Merch-Stand, um mit den Leuten zu quatschen, Weihnachtsgebäck anzubieten und weiter Späße zu machen. Ein außergewöhnlicher aber fantastischer Konzertabend ging zu Ende und machte definitiv Lust auf isländische Weihnachten.

In diesem Sinne Gleðileg jól miteinander und ágætur frídagur!