Bayern trifft auf New Yorker Soulclub – das war das Rezept des dritten Soloalbums von LaBrassBanda-Frontmann Stefan Dettl. Jetzt, eine halbes Jahr nach Veröffentlichung, folgt eine Zugabe zu „Soultrain“. Dettl spielte in München damals ein einmaliges Releasekonzert mit großer Band, welches jetzt als Livealbum auf den Markt kommt.
Und dieser Konzertmitschnitt klingt nicht weniger scharf und heiß. Im Gegenteil. In der Livesituation gewinnen die Songs des Albums noch ein Stückchen. Und auch die alten Songs von Dettls ersten beiden Soloalben „Rockstar“ (2011) und „Summer of Love“ (2012), in den Originalversionen tendenziell eher lockere Poprock-Titel, bekommen neues Leben eingehaucht. Sie kommen jetzt feurig-funky daher und haben eher etwas von James Brown als einer Popversion der Foo Fighters.
Es röhren also die Bläser, die Gitarre gibt sich scharf akzentuiert, die Hammond dröhnt im Hintergrund, während die Rhythmussektion einen lässigen Groove nach dem anderen raushaut. Und über allem singt, stöhnt und röhrt sich Stefan Dettl mal geschmeidig, dann wieder wild, aber stets mit viel Charme durch seine Nummern und feuert nebenbei das Publikum mächtig an. Bei LaBrassBanda war er ja schon immer eine echte Rampensau. Jetzt, ohne Trompete in der Hand, geht er noch etwas mehr aus sich raus.
Die Band steht ihm in nicht viel nach und gibt sich äußerst spiellaunig. Man höre mal den Oldschool-R’n’B von „Trachtenbua“, der ziemlich jammig daher kommt. Sehr cool auch das lässig groovende „Des bassd ned“ mit ausgedehnter Publikumsbeteiligung, „Bleame“ mit seinem gemütlichen Hippie-Kontrast und der Hit „Rockstar“ ist auch hier ein echter Stimmungsmacher.
Ja, das Ding macht mächtig Spaß. Da hätten es sogar noch ein paar mehr als die zwölf enthaltenen Nummern sein dürfen. Aber egal. Wer „Soultrain“ mochte, muss eigentlich auch hier zuschlagen!
Trackliste:
1. Superman
2. Drahn
3. Neu2
4. Bleame
5. Des bassd ned
6. Tanzbär
7. Rockstar
8. I Don’t Need Your Love
9. Khao Phad Gai
10. Bester Freind
11. Trachtenbua
12. Soultrain