Sons Of Cain – Re: Sons Of Cain (Indisciplinarian, 30.11.2018)

Unsere Freunde von Indisciplinarian graben mal ganz tief in der Raritätenkiste. Sons Of Cain waren ein dänisches Quartett, welches ein paar Jahre lang in den 90ern existierte und das zu Lebzeiten ein leidlich überschaubares Oeuvre veröffentlicht. Eigentlich nur ein Demo und eine Split-LP mit Gargoyle. Auf jener befanden sich auch zum großen Teil die auf „Re: Sons Of Cain“ zu hörenden Songs. Jene waren gleichzeitig der Soundtrack zum Krimidrama „Portland“ von Regisseur Niels Arden Oplev. Jetzt gibt es erstmals die Songs als rund 27-minütige EP in ihrer ursprünglichen Form zu hören.

Die Veröffentlichung bietet unheimlichen, dystopischen Rock. Düster, garstig und unwirtlich klingt das, wenn die Band loslegt. Stilistisch gar nicht so leicht in eine Schublade zu pressen. Immer wieder streift man schwere Doom- und Sludge-Sphären. Den Songs, wenn auch recht geradlinig arrangiert, ist gar nicht so leicht zu folgen. Die Musik kennt nur die Schattierungen tiefes Grau und Schwarz.

Puh, das muss man erst einmal verdauen. „Reasons Of Cain“ kommt anfangs düster und verschlafen rüber, bis man um zwei Minuten rum plötzlich laut und lärmig ausbricht. Ein Dampfhammer durchbricht die Lethargie. „Edge“ und „Sleepwalker“ setzen das unverhohlen fort. Der Sound massiv, der Gesang kehlig. Die kurze Überleitung „Break“ täuscht kurz Ruhe vor und das folgende „Dead End“ gibt sich weiter zurückhaltend mit gehauchtem Gesang. Leider gleitet es ohne größeres Aufsehen dahin, was auch für „Portland“ gilt, das stark auf die Atmosphäre-Karte setzt.

Das kürzere, abschließende „Cracks“ pendelt dann zwischen flirrenden Akkorden und schwerem Doom mit klarer Black-Sabbath-Inspiration und lässt einen leicht verwirrten Rezensenten zurück. So richtig schlau werde ich aus dem Ganzen nicht, das gebe ich zu. Es gibt keine echten Haken und Kanten an den man sich reiben und festhalten kann. Der Sound wirkt auf jeden Fall gut gealtert und könnte auch von einer modernen Band sein. Das ist definitiv ein Pluspunkt.

Dieses Mal keine Wertung.

 

Trackliste:
1. Reasons Of Cain
2. Edge
3. Sleepwalker
4. Break
5. Dead End
6. Portland
7. Cracks