Skiltron – Legacy of Blood (Trollzorn, 30.09.2016)

Die Clans marschieren wieder. Denn Skiltron sind zurück! Mit Triddana hatten wir vor nicht allzu langer Zeit eine argentinische Band besprochen, die europäischen Powermetal mit folkiger Melodieführung und Highlander-Geschichten paart. Silktron ist quasi das Mutterschiff dieser Splittergruppe. Ob das „Original“ da mithalten kann?

Ja, geht. „Legacy of Blood“, das fünfte Album der Band bietet Skiltron und den genannten Sound wieder in Reinkultur. Mit dem Briten Martin McManus hat man jetzt wieder einen festen Sänger mit an Bord. In Sachen Ausstrahlung kann er es mit seinem Vorgänger Diego Valdez zwar nicht aufnehmen, aber seine näher am europäischen Sound gelagerte Stimme passt bestens zur Musik. Zusätzlich beweist er ein Gespür für eingängige Melodielinien.

Das ist auch das Wichtigste der Band: die Melodien. Diese bleiben stets eingängig und kommen selten ohne eine gewisse Portion Pathos aus, die manchmal sogar fast Manowar neidisch werden lässt. In Sachen Refrains drängt man zudem fast in Richtung Blind-Guardian-Harmonien. Das folkloristische Element kommt vor allem dadurch zum Tragen, dass Dudelsack und Tin Whistle stets die Melodieführung übernehmen und manchmal wie von Tarantel gestochen durch die Songs tanzen.

Es ist was los bei Skiltron und die Schwerter werden ordentlich geschwungen. Das kann man belächeln oder zu wenig tiefgründig finden. Doch die Mucke macht schon irgendwie Spaß. Zum Fäusterecken ist einiges dabei. Und spätestens beim folkig anmutenden Harmonie-Monster „I’m Coming Home“ kann man fast nicht anders, als erfreut mitzuwippen. Da ist das Album aber auch schon zu Ende.

Leider immer noch zu sehr ein Geheimtipp!

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Trackliste:
1. Highland Blood
2. Hate of My Life
3. Committed to the Call
4. Sailing Under False Flags
5. The Taste of Victory
6. Rise from Any Grave
7. Sawney Bean Clan
8. All Men Die
9. I’m Coming Home

3.8