Sacred Outcry – Towers Of Gold (No Remorse Records, 19.05.2023)

Die Griechen Sacred Outcry um Gitarrist George Apalodimas mögen es groß. Das haben sie bereits vor drei Jahren mit ihrem Debütalbum „Damned For All Time…“ gezeigt und jetzt mit „Towers Of Gold“ noch mehr. Dem rund 55-minütige Werk liegt ein Fantasy-Konzept mit durchgehender Geschichte zu Grunde, in die man im umfangreichen Booklet etwas tiefer eintauchen kann.

Musikalisch werden bei Sacred Outcry auch keine kleinen Brötchen gebacken. Grundlage ist europäisch beeinflusster Power Metal, der allerdings nicht auf Kinderlied-gerechten Melodien beruht, sondern der großes Drama atmet. Mit dem Schweden Daniel Heiman (u.a. Warrior Path, Lost Horizon) hat man den richtigen Mann engagiert, welche die Vorstellungen von Herrn Apalodimas in die Tat umsetzen kann. Sein Gesang ist kraftvoll, oft glockenklar, aber stets mit einer großen Portion Power und Emotion. Dabei ist es eine Kunst, bei den Vorlagen nicht allzu dick aufzutragen, wie es zum Beispiel Kamelot regelmäßig tun.

Sacred Outcry geben sich da wesentlich verspielter und oft auch gar nicht so plakativ, wie man es viel zu oft in diesem Genre vorgesetzt bekommt, was durchaus erfrischend ist. Dafür muss man sich „Towers Of Gold“ durchaus öfter zu Gemüte führen, damit es sich vollends entfaltet. Ein großes Fantasy-Epos zum Eintauchen, nicht für die Popcorn-Fraktion, auch wenn man zum Beispiel das etwas ruhiger angelegte „The Sweet Wine Of Betrayal“ durchaus Potenzial zu einem Hit hat.

Aber auch diese Nummern hat eine recht epische Spielzeit von knapp acht Minuten, was noch vom viertelstündigen Titeltrack übertroffen wird. Quasi der Herzstück des Album, welches alles vorher gehörte noch einmal in sich vereinigt.

„Towers Of Gold“ ist durchaus ein kleines Gesamtkunstwerk aus Artwork, Konzept, Texten und äußerst musikalisch gespielten Songs!

 

Trackliste:
1. Through Lands Forgotten (At the Crossroads of Fate)
2. The Flame Rekindled (Lurid Lights and Drunken Revelry)
3. The Voyage (Towards Immortality)
4. Into the Storm (Beyond the Lost Horizon)
5. Symphony of the Night (The Curse of the Blind)
6. A Midnight Reverie (Whispers in the Wind)
7. The Sweet Wine of Betrayal (The Perennial Sin)
8. The City of Stone (The Burden of the Crownless Kings)
9. Towers of Gold (Tempus Edax Rerum)
10. Where Crimson Shadows Dwell (And Ouroboros Dreamt)

 

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