Sacred Leather – Ultimate Force (Cruz del Sur Music, 23.02.2018)

Ja, heilig’s Lederle… Aus dem US-Bundesstaat Indiana schickt sich eine Truppe an, sich und potenzielle Hörer geradewegs in die frühen 80er zurück zu beamen. Ihre Mission bringen Sacred Leather knapp auf den Punkt: „to return the true essence of heavy metal to the masses”. Leder und Ketten, Schädel sprengende Vocals und schneidende Gitarrensoli – willkommen im Jahr 1983!

Aber man muss schon sagen, der Fünfer macht das recht gut und authentisch und man gibt sich nicht der sortenreinen Lehre hin. Zum straighten Ami-Metal gibt’s auch mal eine Portion melodischen Hardrocks oder auch thrashige Versatzstücke. Mutig muss man das jetzt nicht finden, aber es sorgt auf jeden Fall für ein geschmeidiges Klangbild, wenn weicher Schmäh auf polternde Rhythmen und deftigen Gitarrensport trifft.

Der Opener „Ultimate Force“ gibt auch schon ziemlich passend die Richtung vor. Recht rockig im Midtempo angelegt, mit hellem Gesang und mit einem eingängigen Refrain gesegnet. Ganz cool. Man fühlt sich etwas an Riot und erst Recht an die Kanadier Striker erinnert, die einen ähnlichen Stiefel spielen. Jene haben allerdings mehr Dampf auf dem Kessel. Denn das Album könnte ein kleines Plus an Power in der Produktion vertragen. Vielleicht sind meine Ohren auch nur zu sehr von aktuellen Produktionen verseucht. Hier geht man einen etwas anderen Weg.

Sacred Leather scheuen sich zwar nicht gerade ihre Songs eingängig zu machen, doch man geht nicht besonders plakativ damit hausieren, so dass die Nummern nicht so ganz flüssig ins Ohr laufen. Was im Gedächtnis bleibt: die vielen, unterhaltsamen (teils Twin-)Gitarrensoli und der schneidende Gesang. Der Herr Frontmann übertreibt es teilweise etwas mit seinen Screams. So klingt „Watcher“ zum Beispiel schon fast wie Mercyful Fate im Heavy-Rock-Gewand. Es geht aber auch anders, wie die epische Ballade „Dream Searcher“ beweist. Am besten sind aber wieder mal die flotteren Nummern, wie der bereits genannte Titeltrack oder „Master Is Calling“.

Am Ende haben wir es mit einer bisweilen unterhaltsamen, überdurchschnittlichen Genre-Scheibe zu tun, die aber kaum aus ihrem angestammten Terrain hinauswachsen dürfte. Aber für niemand anderes als richtige Metalheads spielen Sacred Leather auch nicht – und das soll nicht negativ gemeint sein.

Trackliste:
1. Ultimate Force
2. Watcher
3. Power Thrust
4. Dream Searcher
5. Master Is Calling
6. Prowling Sinner
7. The Lost Destructor / Priest of the Undoer

3.5