Striker – Striker (SAOL/Record Breaking Records, 24.02.2017)

Hui, das ging aber schnell. Es ist gerade mal ein Jahr her, dass die Kanadier Striker die Metalwelt mit ihrem letzten Album „Stand In The Fire“ verwöhnten. Jetzt steht man schon wieder mit dem nächsten Teil auf der Matte. Ist ja schon fast wie in der „guten alten Zeit“ des Metals, als die großen Bands große Alben im Jahrestakt raushauten.

Von der Spielzeit her passt das selbstbetitelte Scheibchen auch gut da hin. Zehn Songs in 39 Minuten. LP-Spielzeit erreicht. Wenn man ehrlich ist, braucht man auch nicht mehr. Die Frage ist viel mehr, ob „Striker“ mit seinem fein mundenden Vorgänger mithalten kann. Die Antwort ist: in Teilen ja.

Stilistisch schlägt man in dieselbe Kerbe. Wieselflinker, euphorisch eingetüteter, aber nicht zu altmodisch klingender Heavy Metal, dem man seine nordamerikanischen Wurzeln durchaus anhört, mit feinem Gespür für Melodien und passenden Hardrock-Vibes. Hier standen Bands wie Vicious Rumors und Leatherwolf genauso Pate, wie die britische Garde um Judas Priest oder modernere Power-Bands mit thrashigem Einschlag wie Iced Earth. Striker haben allerdings ihren eigenen Ton gefunden und das ist gut so.

Songs wie „Born To Lose“, „Former Glory” oder „Freedom’s Call” setzen auch gleich von Sekunde 1 an jede Menge Endorphine frei. So geht Metal. Leider klingen ein paar Nummern, als wären Striker etwas in Eile gewesen, um die Platte gerade noch rechtzeitig vor den anstehenden Tourverpflichtungen fertig zu bekommen. Das mit thrashiger Note angereicherte „Pass Me By“ oder das zwischen Eleganz und Brutalität wandelnde „Shadows In The Light“ schlingern fast ein wenig zu sehr herum und es fehlt etwas am Zwingenden. Auch ein Cover von Ozzy Osbourne hätte es als Lückenfüller nicht unbedingt gebraucht.

Trotzdem kann man diese Platte als Treffer verbuchen. Oldschool-Metal modern eingetütet oder moderner Metal auf altmodisch getrimmt? Egal was, es passt.

Trackliste:
1. Former Glory
2. Pass Me By
3. Born To Lose
4. Cheating Death
5. Shadows in the Light
6. Rock the Night
7. Over the Top
8. Freedom’s Call
9. Curse of the Dead
10. Desire

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