Old Ruins sind noch eine recht neue Band, wurden sie doch erst 2019 als reines Studioprojekt gegründet, wuchsen mittlerweile aber zu einer richtigen Band, die nun mit „Always Heading East“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Für Doc Gator Records ist die Truppe ein Novum. Ist es doch die erste, welche man in die Black-Metal-Schublade stecken könnte.
Wobei, so richtiger Black Metal nach skandinavischen Vorbild bekommt man hier nicht zu hören. Old Ruins klingen nicht nach weiten, verschneiten Wäldern, sondern nach düsteren großen Schlachten. Dazu passt auch das lyrische Konzept der Band. Denn hier orientiert man sich an die fast schon legendäre Computerspiel-Serie „Diablo“. Und diese Atmosphäre hat man durchaus adäquat eingefangen.
Und in dem Fall ist es nur gut, dass man seine Einflüsse aus anderen Metal-Nischen bei Old Ruins mit einfließen ließ. Wer mag, findet neben Genre-typischen Keifen und Tremolo-Riffs auch eine gut Portion Power, Thrash und Death Metal im Klangcocktail des Quartetts. Das schwingt sich das Schwert schon fast wie von selbst, wenn man mit „The Dark Wanderer“ losrollt. Raserei trifft hier auf einen schon fast traditionsmetallischen Unterbau. Das macht Laune. Der Sound ist dabei auch nicht kalt und klirrend, sondern recht dicht und fett. So richtige Black-Metal-Ästhetik findet man auch gar nicht so häufig auf „Always Heading East“. Am meisten noch im garstigen „Mephisto“ (auch wenn mal kurz Amon Amarth vorbeischauen), „Risen From The Grave“ (aber auch etwas von rockigerer Stimmung konterkariert) oder beim garstigen „Lord Of Hell“.
Ein Plus an Atmosphäre gibt es ganz zum Schluss bei „Sescheron“, welches gar etwas an die Iren Primordial erinnert. Angenehme Geigentöne runden diesen Song, aber auch das ganze Album ab, welches durchaus etwas überraschend klingt und über weite Strecken gefällt, auch wenn man noch etwas Luft nach oben lässt.
Trackliste:
1. The Dark Wanderer
2. Tristram
3. The Desert Sands
4. Risen From The Grave
5. The Fallen Temple
6. Mephisto
7. Lord Of Hell
8. Sescheron