Legendry – Time Immortal Wept (No Remorse Records, 27.10.2023)

Mal wieder herrliche Weltflucht-Musik, welche einem die aus dem Raum Pittsburgh, Pennsylvania stammenden Legendry kredenzen!

„Time Immortal Wept“ ist der zweite Teil einer geplanten Fantasy-Trilogie, welche vor vier Jahren mit „The Wizard And The Tower Keep“ ihren Anfang nahm. Die „The Earthwarrior Cycle“ betitelte Geschichte ist voller Abenteuer, Zauberei und heroischer Kämpfer. Hat man auch nur einen Funken dafür übrig, hört man gebannt zu, denn Legendry haben die Erzählungen passend musikalisch umgesetzt.

Man spielt eine geschmackvolle Mischung aus epischem Traditionsstahl und verträumten, progressivem Rock der 70er. Wobei das Pendel dieses Mal etwas stärker in letztere Richtung ausschlägt. Geradlinig stampfende Uptempo-Stück in bester Manilla-Road-Manier wie „Warrior Of Space And Time“ und „The Bard’s Reverie” kommen fast etwas überraschend, auch wenn sie trotzdem noch nicht wie Fremdkörper wirken.

Im Mittelpunkt stehen wieder die langen, epischen Tracks: „The Prophecy“, „Chariots Of Bedlam“ und „Time Immortal Wept“. Allesamt versponnene, kauzige Stücke. Hier sind echte Überzeugungstäter am Werk, die sich voller Inbrunst in die Nummern fallen lassen, die zum großen Teil live im Studio eingespielt wurden. Teilweise lässt man es richtig laufen und schreckt auch nicht vor Keyboard- und Mellotron-Sounds zurück. Hier treffen dann Uriah Heep auf 70er-Jahre Judas Priest und mehr. Langweilig wird es jedenfalls nicht. Geschönt wird auch nichts, denn „Time Immortal Wept“ klingt ziemlich kantig. Das hat Charme, dürfte aber modern geschulten Ohren nicht unbedingt munden.

Am Ende gefällt das Album aber und lädt zu einer ausgedehnten Entdeckungsreise ein!

 

Trackliste:
1. The Bard’s Dream
2. Sigil Strider
3. The Prophecy
4. Warrior of Space and Time
5. The Winds Between Worlds
6. Chariots of Bedlam
7. The Bard’s Reverie
8. Time Immortal Wept

 

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