Jared Hart

Jared Hart – Past Lives & Past Lines (Gunner Records, 22.04.2016)

Hauptberuflich ist Jared Hart mit seiner Band “The Scandals” unterwegs und spielt Punkrock, der sich vermutlich nicht nur zufällig ziemlich nach Against Me! anhört. Weil ihm das aber nicht mehr gereicht hat und er noch öfter auf der Bühne stehen wollte, hat er sich kurzerhand überlegt, auch einfach zusätzlich noch ohne seine Mitstreiter Musik zu machen. Das Ergebnis dessen liegt jetzt als 10 Song starkes Album vor. Akustischer Punkrock, getragen von Jared’s energetischem Gesang, dem man den Punkrock immer noch anhört, und unterlegt mit hauptsächlich akustischen Gitarren, die eher an Singer/Songwriter-Lagerfeuermusik erinnern. Andere Instrumente tauchen mal hier mal da im Hintergrund unterstützend auf, das aber sehr unaufdringlich, so dass man wirklich eher das Bild vor Augen hat, dass Jared alleine mit seiner Akustikklampfe in einer Bar oder tatsächlich an einem Lagerfeuer sitzt und seine Songs zum Besten gibt. Was hier auch wieder sofort auffällt, ist die Ähnlichkeit zu Tom Gabel/Laura Jane Grace. Sowohl die röhrige Stimme, als auch die Art zu Singen erinnern stark an die Against Me! Frontfrau. Und das so sehr, dass man fast vergisst, dass man nicht grade eine AM! Akustikplatte hört. Einzig “Interlude” fällt komplett aus dem Rahmen, singt hier auch vorwiegend eine Frau.

Jared Hart hat ein grundsolides Akustikpunk-Album vorgelegt, dass man sich gut immer mal wieder aus dem Plattenschrank ziehen kann. Es erzeugt aber auch nicht den großen AHA! Effekt, den andere Alben bei mir erzeugt haben (Resolutions von Dave Hause zB). Fans von Against Me! können hier allerdings blind zugreifen, jeder andere Karohemdsärmelige Punkrocker sollte in die Platte zumindest mal reingehört haben, wenn er mal was Neues hören möchte.

jared_hart_cover

Jared Hart – Past Lives & Past Lines
1. The Guillotine
2. The Leo
3. Deacon ain’t dead yet
4. Totem
5. The runaround
6. Interlude
7. Heads or tails
8. Ditch digger
9. Basements
10. Trenton makes

3.3