Interview – “Schwarz ist düster, hat aber auch eine gewisse Ästhetik” – mit The Pighounds

Erst in der letzten Woche hat das neue Dortmunder Grunge-Duo THE PIGHOUNDS ihre erste Single “Worn-Out” veröffentlicht und kurz darauf das dazugehörge Video nachgeliefert, da standen sie uns nun doch tatsächlich für ein kurzes Interview zur Verfügung. Dann schaut doch mal was Sandro und Peter, die je schon gemeinsame Erfolge mit den Fitches feiern konnten, dazu bewegt hat ihr eigenes kleines – und hoffentlich bald großes – Ding zu machen.

Viel Spaß damit!

 

Moin ihr beiden, schön das ihr euch ein wenig Zeit für unser Magazin genommen habt. Wie geht`s so kurz nachdem ihr eure erste Single veröffentlicht habt?

Peter: Hallo und danke für eure Zeit im Gegenzug. Es geht vorwärts würde ich sagen. Die Single wurde sehr gut aufgenommen von Freund und Fan, was unsere Motivation noch weiter steigerte und die Bestätigung, dass es kein Quatsch ist endlich dieses Projekt in Angriff zu nehmen.

 

Erst seit letzter Woche seid ihr ja nun nicht mehr nur als zwei Mitglieder der Stoner-Truppe Fitches unterwegs, sondern ihr schlagt mit dem Grunge-Duo THE PIGHOUNDS neue Wege ein wie kam es jetzt dazu, denn ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass die Idee zu dem Projekt ja schon quasi einen sehr langen Bart hat?

Sandro: Immer diese Vögelchen, haha – Erstmal: Hi Dana, schön mal wieder bei euch zu sein.
In der Tat liegt die Idee noch ein Stück weiter zurück und zwar hatte ich die Idee schon vor Gründung der Fitches.
Seinerzeit war ich einige Jahre im Metal-Genre unterwegs und hatte mal wieder Lust auf was rockiges. Da Peter und ich uns schon lange kannten und ich großer Fan seiner Stimme war, war er auch meine erste Anlaufstelle für dieses Vorhaben.
Kurze Zeit später haben wir das erste Mal gejammt und es war klar, dass wir nun gemeinsam was starten werden.
Ich will Peter jetzt nicht zu nah treten, aber vielleicht war die Zeit noch nicht reif (ich spüre seine Blicke im Nacken – hehe). Nein, Spaß beiseite, ich denke auch Peter wollte Veränderung, nachdem er bei seinem vorangegangenen Projekt schon gesungen hatte und deswegen haben wir uns damals mit unseren langjährigen Freunden Dennis am Gesang und Tim (dessen Bruder Jan dann später sein Amt übernommen hat) am Bass verstärkt und Fitches waren geboren.
Die letzten vier Jahre haben bestätigt, dass es nicht die schlechteste Entscheidung war. Nun wollten die anderen beiden etwas kürzer treten und da Fitches nun mal ein Band ist die aus vier Freunden besteht, wollten wir daran auch nix ändern und uns mit irgendwelchen Springern über Wasser halten. Deswegen war es nun an der Zeit, diese inzwischen gereifte Idee neu aufzugreifen und wir sind mehr als glücklich mit der aktuellen Entwicklung.

Peter: Ich hatte immer Respekt vor einem Duo Projekt und hab mich da vor vier Jahren noch nicht rangetraut. Nach der Zeit bei Fitches, und nach fast 200 Konzerten in dieser Zeit, sieht es etwas anders aus. Ich würde nicht sagen, dass ich dadurch keinen Respekt mehr habe vor einem Duo. Es ist aber eine gewisse Grundsicherheit in meine Performance gekommen, auf der man gut aufbauen kann bei The Pighounds.

 

Ich muss ja gestehen das ich schon sehr skeptisch war als du – Sandro mir von dem Projekt erzählt hast, da ich von Zweier-Combos meistens nicht so angetan bin. Das ist ja meistens nichts Halbes und nichts Ganzes!Ist es nicht eigentlich schwierig einen solch fetten und druckvollen Sound hinzubekommen, wenn man doch nur mit Schlagzeug und Gitarre unterwegs ist?

Peter: Es geht schon, man muss nur wissen wie 😊 Spaß beiseite. Natürlich musste ich hier und etwas Erfindungsgeist aufbringen. Wobei man ja heute auch alles in diesem Internet nachschauen kann. Aber der Punkt ist, dass es gar nicht so klingen soll, wie eine 4 Mann Band. Damit tat ich mir auch schwer am Anfang aber es hat durchaus seinen Reiz.

 

Wer schreibt bei euch die Songs… und wie kam überhaupt der Name zustande?

Peter: Wir beide schreiben die Songs in engster Zusammenarbeit; da gibt es eigentlich keine klaren Zuständigkeiten. Manchmal spiel ich Sandro was auf den Drums vor, wenn ich es nicht anders erklären kann. Manchmal kommt er mit einer Melodie um die Ecke und spielt sie mir vor auf der Gitarre vor.

 

Schaut man sich euer Logo an, dann sieht der Schwarze Apfel mit rosa Inhalt ja alles andere als lebensbejahend aus oder kann man das eher so als harte Schale, weicher Kern Ding sehen? Und wer ist überhaupt für das geile, aber unsagbar düstere Artwork verantwortlich?

Peter: Das wäre wohl dieser Herr neben mir.

Sandro: Offensichtlich lässt der Apfel zumindest sehr viel Interpretationsspielraum.
Die Idee des Apfels kam mir eigentlich, als ich an einem Text geschrieben habe, da wird kurz der Apfel erwähnt, den wir alle von Adam und Eva kennen, bzw. handelt es sich eher um eine Interpretation dieses Apfels
Aber auch deine Beispiele sind Sachen, die mit eingeflossen sind.
Allgemein geht es in unseren Texten sehr viel um zwischenmenschliche Beziehungen; die Komplikationen, die das Miteinander mit sich bringt; Gut und Böse; Konflikte mit sich selbst und anderen. Natürlich, Schwarz ist düster, hat aber auch eine gewisse Ästhetik. Man kann also nicht sagen, ob ein schwarzer Apfel nun etwas Gutes oder etwas schlechtes ist.
Und unabhängig vom eigenen Empfinden, ergänzt das rosafarbene Fruchtfleisch das Bild dieses surrealen Objekts.
Schön, aber vielleicht auch gefährlich – wo wir wieder in der Bibel-Version wären.
Es lässt jedenfalls ordentlich Platz. Für uns und für euch.

 

Alleine der musikalische Wandel vom Stoner- hin zum Garage- bzw. Grunge-Rock ist ja durchaus ungewöhnlich und die bisher gehörten Songs erinnern mich stellenweise zum Beispiel auch an Scars On Broadway. Hinkt ein solcher Vergleich, oder von welchen Bands lasst ihr euch inspirieren?

Peter: Das sind wirklich die Klischee Vorbilder schlechthin würde ich für mich sagen. Nirvana, Queens of Stone Age, Alice in Chains. Aber auch Dyse, White Stripes und Slaves find ich sehr interessant.

Sandro: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich kaum was von Scars On Broadway gehört habe. Die ersten Videos habe ich damals mitbekommen, aber das wars auch, ich besitze jedenfalls keine Platten. Die Bands die Peter genannt Fitches 11hat höre ich auch alle super gerne, aber inspiriert werde ich eigentlich von allem was ich höre, unabhängig vom Genre.
Ich persönlich fand den Schritt, oder Wandel, um es mit deinen Worten zu sagen, nicht all zu groß. Wir machen halt zusammen Musik – und das nun eine Weile. Es ist nur eine Entwicklung würde ich behaupten. Ich glaube wir hätten auch mit Fitches eine Entwicklung durchlebt. Ich bin immer froh, wenn sich Bands von ihrer letzten Erscheinung abheben.

 

Ich durfte ja schon einmal in zwei eurer Nummern rein hören und bin hellauf begeistert wollt ihr unseren Lesern etwas mehr über die Songs erzählen?
Ich meine besonders “Worn-Out” knallt ja schon richtig rein und ich bin erstaunt über Peters total abgefahrene Stimme Respekt!

Peter:Worn-Out” war irgendwie so ne Nummer, die wir sofort beide krass fanden. Es war die Idee 013 – ja wir nummerieren unsere Ideen 🙂 die wir hatten. Ich kam mit dem Main-Riff um die Ecke und Sandro hatte schon davor einen Text geschrieben, der perfekt passte. Da ich die erste Strophe hatte, mussten wir nur noch seinen Text für die anderen Parts übernehmen und schon war es vollbracht: Genau das ist auch so gruselig, weil ich meine erste Strophe ohne das Wissen um Sandros Text geschrieben habe und trotzdem hat es vom Sinn gepasst.

Sandro: Yep, irgendwie läuft das immer so, oder so ähnlich. Zum Glück!

 

Ihr geht ja demnächst auch auf Tour. Wie seid ihr auf die Locations gekommen und wen nehmt ihr auf eurer Reise als Support mit?

Sandro: Wie bei Fitches auch, habe ich das Booking übernommen und da hat man in den letzten Jahren ja einige Kontakte geknüpft.
Das beste an der Tour ist aber tatsächlich, dass unsere Labelkollegen AmyJo Doh & The Spangles in diesem Zeitraum auch Zeit haben. Da war klar, dass wir sie mitnehmen. Gerade auch weil sie ihr Debut bisher nicht wirklich außerhalb von Spanien und den UK live präsentiert haben.

 

Auf was können wir uns in Zukunft bei THE PIGHOUNDS einstellen, wohin soll die Reise gehen?

Peter: Alles kann, nichts muss – und das auch bald in eurer Stadt, im Club eures Vertrauens.

Sandro: Yo, denke das triffts! Wir haben Zeit und Bock und unser Kalender füllt sich gerade

 

Zum Abschluss noch ein paar kurze Stichworte, zu denen euch vielleicht spontan etwas einfällt!?

Heimat ist…?
Peter: Die Welt.
Sandro: Nicht schlecht, Peter das lass ich so stehen.

Vegane Burger… oder Frikas mit Senf?
Peter: Auf Suffmagen oder normal?
Sandro: Als Veggie nehm ich die Burger, aber bitte viele!

Sekt oder Selters… Pilsken oder Absinth?
Peter: Mit Pilsken anfeuchten danach mit Absinth vollenden.
Sandro: Word!

Fussball ist…?
Peter: Ein Teamsport.
Sandro: Ein guter Grund für Trunkenheit zur Mittagsstund.

Frage an Sandro: Warum ausgerechnet Peter?
Sandro: Er ist inzwischen (hehe) meine musikalische bessere Hälfte.
Frage an Peter: Hattest du keine Wahl, oder warum musste es Sandro sein? 😉
Peter: Der beste Drummer, der auch noch Songwriter ist! Was will man mehr?

Wollt ihr unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?

Peter: Wir sehen uns bald!
Sandro: Liebe! – und: Kommt zu unseren Shows, sonst nehm ich die Liebe wieder zurück 😉

 

Dann bleibt mir nur noch für das interessante und aufschlussreiche Interview zu danken und euch alles Gute für THE PIGHOUNTS zu wünschen!

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