Gisbert zu Knyphausen
© Léon Aicher

Gisbert zu Knyphausen Live – FZW, Dortmund (30.01.2018)

Einer meiner allerliebsten Geschichtenerzähler machte Ende Januar Halt im Dortmunder FZW. Kann ich mir nicht nehmen lasse! Léon ist heute zum zweiten Mal dabei und wird den Bericht hier ein wenig mit Fotos füttern!

Zunächst habe ich noch gelesen und war natürlich sehr verwundert darüber, dass die Tour von Gisbert zu Knyphausen nicht ausverkauft sei und es vereinzelt sogar noch eine Menge Karten gäbe. Ich mein: wie lange hat Gisbert mit Band jetzt nicht live gespielt? Wie gut ist “Das Licht dieser Welt”? Wie gut ist der Typ überhaupt? Bitte! Da gibt es einfach keine Ausreden nicht hinzugehen und dieser wunderschönen Melancholie zu frönen.

Viele Leute haben da auf diesen meinen Ratschlag gehört und den Weg ins FZW gefunden. Insgesamt ein sehr angenehmes Publikum an diesem Abend – auch mal schön, nach einigen Aussetzern in anderen Städten, bei anderen Bands in letzter Zeit. Mehr davon – kommt bitte alle öfter mal, ihr schönen und vernünftigen Menschen!

Support heute ist dann Mark Berube aus Kanada! Im Duo auf der Bühne, Mark, wechselweise mit Gitarre oder Stagepiano aktiv und die Kristina als Cellistin. Sanfter und irgendwie auch allseitsbekanter guter Indie/Folk/Pop mit angenehmer Stimme und einem stimmungsvollen Cello. Punkt. Das war es. Nett anzuhören, nichts außergewöhnliches, ich habe keinen Song mehr im Ohr.

© Léon Aicher

Und dann ging das auch schon rund. Einer der besten Geschichtenerzähler der deutschsprachigen Musikszene betritt dann die Bühne des FZW – Gisbert zu Knyphausen, innerhalb der insgesamt sechsköpfige Band mit einem wunderbaren Bühnenbild, was so unglaublich viel Stimmung verbreitete, dass ich direkt beim ersten Song “Niemand” Gänsehaut am gesamten Körper gespürt habe. Das zog sich dann doch noch ziemlich lang weiter!

Ich bin ja riesiger Fan der charmanten Art Gisberts’. Ab und an kommt sogar er bei seinen Songs raus, das wird aber sehr sympathisch überspielt – Texthänger dürfen ohnehin unbedingt mal sein, gerade wenn man ein textsicheres Publikum dabei und immer so viel zu erzählen hat, geht das ja sogar noch. Hach. Wie nett die alle sind!

© Léon Aicher

So viele Songs des Sets, holen mich auch live wieder umgehend ab – diese besagte Gänsehaut und den wohlbekannten ein oder anderen Kloß im Hals gibt es dann auch. Gerade dann, wenn die Kid Kopphausen-Songs gespielt werden. Wow! Bei diesen Live-Momenten vermisst man Nils dann noch viel, viel mehr als ohnehin schon.

Gisbert und Band bestechen heute mit einer durchdachten und wunderschönen Songauswahl. Hach! Sorry für das rumgeschwärme, aber das waren unfassbar schöne 1 1/2 Stunden, Leute!

© Léon Aicher

Fazit:

Eines der emotionalsten Konzerte, die ich je besucht habe – da lege ich mich fest. Dazu dann auch noch so, so, so gut. Für mich die erste wirkliche Gisbert zu Knyphausen Show – vor einigen Jahren mal beim Juicy Beats Festival gesehen, aber das ist auch schon wieder ewig her. Die Alben begleiten mich schon einige Jahre und sind in so vielen Momenten genau richtig und absolut wichtig gewesen und werden es vermutlich auch immer wieder sein. Live werde ich Gisbert zu Knyphausen auch immer wieder anschauen gehen, wenn es die Zeit und die Enfernung ermöglicht. So viele Gänsehaut- und Kloß im Hals – Momente hatte ich noch nie auf einem Konzert. Vielleicht das schönste Konzert, welches ich je gesehen habe. Danke Gisbert!

© Léon Aicher

Setlist Gisbert zu Knyphausen – FZW, Dortmund am 30.01.2018

01. Niemand
02. Unter dem hellblauen Himmel
03. Stadt, Land, Flucht
04. Das leichteste der Welt
05. Sonnige Grüße aus Khoa Lak, Thailand
06. Cigarettes & Citylights
07. Keine Zeit zu verlieren
08. Ich bin Freund von Klischees und funkelnden Sternen
09. Dreh dich nicht um
10. Verschwende deine Zeit
11. Kommen und gehen
12. Teheran Smiles
13. Hier bin ich
14. Neues Jahr
15. Kräne
16. Sommertag
17. So seltsam durch die Nacht

Zugabe
18. Licht dieser Welt
19. Etwas besseres als den Tod finden wir überall
20. Seltsames Licht
21. Dich zu lieben ist einfach
22. Haus voller Lerchen

Alle Fotos in diesem Artikel: © Léon Aicher