Flash Forward – Revolt (Uncle M, 24.11.2017)

Flash Forward, rote Fahne und dann noch der Albumtitel Revolt. Ich hab da im ersten Moment ein wildes Punkgedresche erwartet, aber da lag ich irgendwie ordentlich daneben. Die Band aus dem Ruhrgebiet macht Alternative Rock. Und zwar die Sorte, die sich hymnisch in deine Ohren brennt und Bock macht. Ob du willst oder nicht.

Mit “Revolt” geht die Reise nun zum Onkel nach Münster und damit zu einem Label das für Herzenssachen bekannt ist. Irgendwie ein bisschen wie die neuen Labelbuddys Itchy (Hallo Produzent Florian Nowak!), aber doch total eigenständig ballert gleich der Opener “Heart of Gold” so derbe in die “Ich bin so eingängig, mich kriegst du nie wieder aus der Birne” – Ecke. Mit ordentlich Arschtritt und einem Refrain, der Füße und Kopf gleichzeitig wippen lässt.

Die 12 Songs auf “Revolt” pendeln zwischen Mid-Tempoarschwackelnummern und Songs, die von Geschwindigkeit und Wucht deutlicher nach vorne gehen. Aber bei allen Variante schwingt diese bestimmte Eingängigkeit mit. Und an dieser Stelle frage ich mich ob ich auf dem Baum geschlafen habe, da ich vorher nichts von Flash Forward gehört habe, die sich aber wie sehr alte Hasen anhören.

 

 

Sehr routiniert und trotzdem nie langweilig spielen sich die Herren hier also mal eben so in die Herzen des stark vernachlässigten Alternative-Deutschlands. Solche Platten sind wir in der Regel eher nicht dem deutschsprachigen Raum gewöhnt. Das hohe Niveau der Produktion steuert dann den Rest bei. Großes Kino!

Sollte ich hier sowas wie Anspieltipps geben, würde ich wohl “Kickstart” oder “Heart of Gold” erwähnen. Braucht man aber gar nicht, weil ich ziemlich davon überzeugt bin, dass der geneigte Hörer hier so gut wie nie die Weitertaste bemühen wird. Hitalbum! Danke! Kaufempfehlung!

 

 

  1. Heart of Gold
  2. Deadline
  3. Paralyzed
  4. Perfectionist feat. To the Rats & Wolves
  5. Lion
  6. Chains
  7. Kickstart
  8. Dramatic
  9. Payback feat. 8Kids
  10. One Way Track
  11. Old Enough
  12. Recovering
4.5