Django 3000 – AliBabo (Millaphon Records, 17.06.2022)

Es darf wieder getanzt werden – Django 3000 sind mit neuer Musik zurück! Dabei schwingt nicht nur AliBabo seine speckigen Hüften, sondern unweigerlich auch so mancher Hörer der zehn neuen Songs.

Corona hat wohl zu einem Umdenken der mittlerweile in der öffentlichen Wahrnehmung als Duo auftretenden Folkband geführt. Die Aufnahmen der neuen Platte hat man sicher nicht nur aus Kostengründen im Keller im heimischen Chiemgau durchgezogen. Denn auch musikalisch klingt „AliBabo“ anders als seine beiden Vorgänger „Im Sturm“ und „Django 4000“. Weg mit den Synthie-Sounds, weg mit den urbanen Klängen und etwaigem Bombast, zurück zu den Wurzeln des eigenen Gypsy-Rocks.

„AliBabo“ klingt angenehm basisch, regelrecht „unplugged“. Akustische Gitarre, Geige, Kontrabass, Schlagzeug und der kernige slowako-bayerische Gesang von Kamil Müller – mehr braucht es jetzt (wieder) nicht mehr. Dieser bodenständige Sound steht der Band einfach am besten. Und so funktionieren die Songs gleichsam gut am Lagerfeuer, wie auf der Festivalbühne. Authentisch und direkt, ohne Glasur mitten ins Herz und in die Beine geht der lässige Gypsy-Swing mit seinen Balkan-Beats mit viel Wildheit und Gefühl.

Songs von Freiheit und Sehnsucht, Lebenslust und Liebe – so kennt man Django 3000 und so liebt man sie. Egal ob ausgelassen auf den Putz hauend wie beim Titeltrack oder zärtlich balladesk wie bei „Des Oanzige“. Der Django-Sound hat zahlreiche Schattierungen, die in allen Lebenslagen gefallen können. Da wirkt auch eine düstere Groove-Nummer wie „Charlie“ oder ein rumänisch gesungener Titel wie „Muro Shavo“ nicht Fehl am Platz.

Am Ende ist die Freude groß: die „Discotheka Bavaria“ hat ihre Pforten wieder geöffnet und die Hausband Django 3000 klingt zünftig wie eh und je und überzeugt mit ihrem „back to the roots“-Ansatz auf ganzer Linie!

 

Trackliste:
1. Neis Lem
2. Stooadler
3. AliBabo
4. Mashallah
5. Charlie
6. Des Oanzige
7. I Komm Vorbei
8. Muro Shavo
9. Guade Geist
10. Discotheka Bavaria

 

Photo-Credit: Mike Heider

 

4.2