Diminished Men – Damage Mécanique (Twenty One Eighty Two Recording Company, 02.12.2022)

Diminished Men wurden 2005 von Steve Schmitt und Dave Abramson gegründet und veröffentlichten seitdem sieben Alben in unterschiedlichen Besetzungen. Mit “Damage Mécanique” erscheint nun ihr achtes nach einer sechsjährigen Schaffensphase. Die Musik auf “Damage Mécanique” ist nur schwer in Worte zu fassen.

Man hört den Kompositionen an, dass sie aus dem Jazz kommen, sie sind jedoch inzwischen in einem sehr dunklem Rocksound angekommen, der mit mystischen Klängen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, ob Sie nur mit Effektgeräten und der Gitarre erzeugt wurden oder doch auch ein wenig Elektronik in Form von echten oder Software-Synthies, eingesetzt wurde.

Das ist aber letztlich gleich, denn zählen tut bekanntlich, was herauskommt. Und das ist hervorragend.

Nehmen wir nur einmal “Wet Moon”.

https://diminishedmen.bandcamp.com/track/wet-moon

Wie wunderbar hier die vertrackte Perkussion zusammen mit dem Bass arbeitet, die Sounds eine wunderbare Film-Noire-Atmosphäre erzeugen und die Leadinstrumente eine packende und betörende Melodie einspeisen. Wunderbar eingängig und trotzdem alles andere als beliebig.

“Industrial Standards” vermengt dann Spacerock, Krautrock und jazzige Perkussion zu einem seltsamen, unheimlichen aber spannenden Soundtrack.

https://diminishedmen.bandcamp.com/track/industry-standards

Auf der anderen Seite gibt es noisige und fast schon kakophonische Stücke wie “Panopticon”. Eingeleitet von fast ohrenbetäubenden elektronischen Sounds (klingt ein wenig wie die Alarmsirenen in alten Fabriken). Das Schlagzeug ist virtuos, der Bass stoisch, dazu gibt es jede Menge Industrial-Sounds.

https://diminishedmen.bandcamp.com/track/panopticon

Allerdings kann man auch Gitarrensoli. So beginnt “Axial Tremors” mit einem elegischem Gitarrensolo á la David Gilmour, das nach sauberem Beginn nach und nach noisiger wird, nur um immer wieder in die elegischen Anfangsklänge zurück zu kehren. Dazu gibt es vereinzelte Schlagzeuggewitter, Sounds und manchmal auch kurze Momente der Stille. Ein düsterer, wuchtiger, schöner Monolith.

https://diminishedmen.bandcamp.com/track/axial-tremors

Und diese Beschreibungen sollen ausreichen. Jedes Stück auf diesem Album klingt anders und doch immer zu 100 % nach Diminished Men. Es ist dem Dreier plus Gastmusikern gelungen, 45 kurzweilige und abwechselnde Minuten zu schaffen, die als Einzelstücke gut funktionieren, aber als Album tatsächlich zu wahrer Größe anwachsen. Nichts was Diminished Men machen ist wirklich neu. Aber die Mischung und der daraus resultierende Sound macht sie wirklich ein stückweit einzigartig.

Wer mal Lust auf ein spannendes Gitarrenalbum mit etwas anderen Ansätzen hat, der ist hier genau richtig.

 

  1. Double Vision
  2. The Maze
  3. Wet Moon
  4. Industry Standards
  5. Panopticon
  6. Axial TremorsThe Five Agents
  7. Silver Halides
  8. AE
  9. Spy

 

https://diminishedmen.bandcamp.com/album/damage-m-canique

https://www.discogs.com/artist/1967349-Diminished-Men

 

4.7