Fotocredit: James Edson

High Vis – Blending (Dais Records, 30.09.2022)

Die Briten von High Vis haben bereits im September des letzten Jahrens ihr zweites Album “Blending” heraus gebracht und auch wenn es mir jetzt erst in die Finger gefallen ist, so verdient es doch die einen oder anderen lobenden Worte.

Das nicht erst seit dem Brexit auf der Insel so einiges schief läuft, davon können die Londoner ein Lied singen. Denn wie in allen anderen europäischen Ländern, so wird auch in Großbritannien die soziale Kälte immer stärker und die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander.

Somit werden die Herausforderungen für jeden einzelnen immer schwieriger – die fünf Briten nehmen sich dieser Problematik unverblümt an und starten musikalisch deftig, aber melodiös-ansprechend die Alarmsirenen. Überall sichtbar sollen die High Vis sein, was in diesem Zusammenhang  auch gut auf die Hörgänge übertragbar ist – denn Frontmann Graham schafft den gekonnten Spagat zwischen hartem und punktuell gelassenem Gesang, der gleichzeitig aggressiv und aber auch besänftigend rüber kommt.

Hier ein wenig Hardcore, dort ein guter Schwung Punkrock – “Blending” hat für alle, die auch mal jenseits des Tellerrands schauen möchte ein paar Überraschungen parat. An Sozialkritik wird ebenso wenig gespart wie an der eigenen Gefühlswelt, über die Graham Sayle gerne Auskunft gibt.

Mich persönlich haben Songs wie “Talk For Hours” oder “Trauma Bonds” besonders gekickt – letztere Nummer vielleicht aber auch aus dem Grund, weil besonders das Thema Traumatisierung in den letzten Jahren auch in meinem privaten Umfeld einen sehr großen Stellenwert einnimmt!

Also ich persönlich kann dem Album einiges abgewinnen und möchte es daher sehr gerne weiter empfehlen… Punkt!

 

Titel:
1. Talk For Hours
2. 0151
3. Out Cold
4. Blending
5. Trauma Bonds
6. Fever Dream
7. Morality Test
8. Join Hands
9. Shame

Fotocredit: James Edson

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3.9