Desecrator – To The Gallows (Violent Creek, 27.10.2017)

Nach ein paar EPs und Eigenveröffentlichungen kommt das Quartett Desecrator mit seinem offiziellen Debütalbum „To The Gallows“ um die Ecke. Und hiermit bekommt man Thrash aus „down under“ Desecrator serviert.

Allerdings ist es nicht so, dass diese Herkunft besonders auffallen würde. Die Truppe könnte genauso gut in den USA beheimatet sein, denn so klingt das Ganze auch. Wie gut abgehangener Prügelstoff mit starker 80er-Schlagseite aus Nordamerika. Zackiges Tempo und knackige Riffs bestimmen das Bild. Man gibt sich immer wieder verspielt, aber ohne in besonders technische Sphären vorzustoßen. Es bleibt stets flüssig und geradeaus.

Allerdings beweist man auch immer wieder ein Händchen, den einen oder anderen ruhigeren Part einzubauen. Mit „As I Die“ hat man sogar so etwas wie eine Ballade (!) am Start. Ungewöhnlich für eine Thrash-Band. Kann man aber machen. Denn schlecht ist die Nummer nicht. Und außerdem gibt sich der Gesang genreuntypisch melodisch und erinnert damit durchaus an eine Band wie Heathen.

Woran es den Songs von Desecrator allerdings ein wenig mangelt, sind richtig starke Hooks oder andere erinnerungswürdige Dinge. Denn vieles klingt zwar schon geil, rauscht aber auch irgendwie an einem vorbei. Nicht so der launige mitgrölbare Titeltrack, das brachiale „Red Steel Nation“ oder das lässige „Brainscan“ am Ende.

Dabei darf man der Band sonst gar nichts vorwerfen. Denn das Quartett weiß was es tut, haut manchmal ganz schön deftig ins Mett und macht immer wieder Laune. Trotzdem ging vielleicht noch ein bisschen mehr.

Trackliste:
1. To The Gallows 5:09
2. Desert For Days 6:09
3. Red Steel Nation 5:10
4. As I Die 4:46
5. Serpent’s Return 4:31
6. Hellhound 4:32
7. Thrash Is A Verb 3:40
8. Down To Hell 5:42
9. Brainscan 10:24

Gerade sind Desecrator mit ihren Landsleuten Airbourne gemeinsam auf Tour. Interessant, wer hier mehr auf den Putz haut von beiden…

25.10. Hamburg – Große Freiheit 36
27.10. Berlin – Huxleys
31.10. Leipzig – Werk 2
02.11. München – Tonhalle
03.11. Wien (AT) – Simm City
04.11. Telfs (AT) – Rathaussaal
06.11. Stuttgart – Longhorn
07.11. Zürich (CH) – Samsung Hall
08.11. Frankfurt – Batschkappc

3.8