Ich habe noch gar nicht gewusst, dass es tatsächlich Schwärzer als Schwarz geht, aber Das Scheit aus Rüdesheim am Rhein beweisen zum wiederholten Mal, dass der Dark Rock noch dunkler Schwarztöne kennt, als ich gedacht hatte.
Okay für mich, der vor gefühlten tausend Jahren (ich glaube es ist mindestens 25 Jahre her) dem DarkWave abgeschworen hat, war es mal wieder ein interessanter Ritt in die dunkle (da haben wir das Wort doch schon wieder!) Vergangenheit, als ich unlängst das neue und damit fünfte Album „A Darker Kind Of Black“ in den Händen hielt.
Zwanzig Jahre Bandgeschichte haben schon so einige verschiedene Stile zu Tage gebracht, aber aktuell begeben sie sich wieder in alte Gefilde… weg vom melodischen Dark-Rock, hin zu harten derben Sounds voller Pathos und düsterer Melancholie.
Der Opener „Sick“ ist zwar rockig, aber ebenso elektronisch… also meins ist das eher nicht, auch wenn die Mischung aus Industriel und Metal einem schon mal die Marschrichtung der zehn darauf folgenden Songs vorgibt. Von experimentellen und düsteren Nummern ala „Down In The Depths“ oder „Soulmate“, zu getragenen Gothic-Songs wie „Goodbye To Tonight“ oder auch „The Pain Is Yours“ gibt es für geneigte Hörer einiges zu bieten… aber alles ein wenig so, als wäre den Jungs der Elan beim Schreiben der Songs verloren gegangen, also ansprechend und den Willen versprühend die Hörer zu motivieren dran zu bleiben sieht anders aus.
Besonderes Interesse hat sich bei mir eingestellt als ich las, das sich das Trio auf die Rihanna Nummer „S & M“ gestürzt hatte… nicht das ich besonders auf die Songs der Amerikanerin stehen würde, aber es ist halt immer recht amüsant, wenn komplett genrefremde Bands sich an andere Songs wagen. Aber meine Vorfreude hier fast gänzlich enttäuscht… leider kam hier nur eine recht lahme Nummer heraus, Schade eigentlich!
Dann aber zum Glück noch der bluesige Bonus-Schlusssong „Hollow 2.0“, der mich dann doch noch ein wenig besänftigen kann… das mir das mal bei einem bluesgetragenen Song passieren würde, Wahnsinn!
Nach acht Jahren Pause ist „A Darker Kind Of Black“ passend zum 20igsten Bühnenjubiläum zwar ein Lebenszeichen von Das Scheit, aber persönlich haut mich das Album alles andere als vom Hocker und ist daher lediglich eingefleischten Fans der Band empfehlenswert.
Tracklist:
01. Sick
02. Down In The Depths
03. Fallen Empires
04. Soulmate
05. Velvet Tears
06. Goodbye To Tonight
07. Heartbeat
08. The Pain Is Yours
09. Devil’s Handshake
10. S & M (RIHANNA Cover)
11. At The Crossroad
12. Bonus Track: Hollow 2.0