Darkest Hour – Perpetual | Terminal (MNRK Heavy, 23.02.2024)

Schon seit knapp drei Jahrzehnten treiben die Amis Darkest Hour ihr Unwesen. Stets präsentierte man eine Mischung als Metalcore und melodischem Death Metal schwedischer Prägung und konnte damit mal mehr, mal weniger begeistern. Für den großen Durchbruch hat es allerdings nie gereicht. Trotzdem ist man immer noch da und hungrig, wie ihr erstes Album seit sieben Jahren beweist. Das Motto von „Perpetual | Terminal“ passt auch zum eben gesagten: „Die Geschichte der Platte ist die Geschichte der Band. Wir sind immer noch hier und geben der Welt ein Werk, das repräsentativ für unsere heutige Musik ist.“

Und diese steht selbstbewusst zwischen den im zweiten Satz geschriebenen Polen. Dazu kommt hin und wieder eine Ladung zeitgemäßes Thrash-Riffing und eine melodische Pathos-Keule, mit der man für zahlreiche Hooks sorgt, wie zum Beispiel beim Hit-lastigen „A Prayer To The Holy Death“. Hart und unbarmherzig im Sound, melodisch im Refrain, ohne verweichlicht zu klingen. Das haben Darkest Hour auf ihrem aktuellen Streich durchaus drauf.

Musikalisch hat man aber mehr auf dem Kasten und man geht nicht immer nur den geraden, auf Eingängigkeit getrimmten Weg. Bei „One With The Void“ schafft man zum Beispiel einen angenehmen Wechsel zwischen Atmosphäre und wildem Stampfen und überrascht erst am Ende mit einer coolen Hook. „Goddess Of War, Give Me Something To Die“ führt mit einem langen Akustikintro zuerst auf die falsche Fährte und sorgt mit einem gewitzten Aufbau für ein mitreißendes Ende.

Ach, und da wäre auch noch „Mausoleum“. Was schon fast als zurückhaltende Singer/Songwriter-Nummer beginnt, verwandelt sich alsbald in eine Alternative-Nummer, die komplett auss dem Rahmen fällt. Klingt komisch, funktioniert aber im Rahmen zwischen Oldschool-Klopfern der Marke „Social Bile“ oder „New Utopian Dream“ überraschend gut. Vor allem, da das Songwriting stimmt. „My Only Regret“ und „Love Is Fear“ mögen im Vergleich dazu wesentlich radikaler klingen. Solchen Stücken fehlt dann aber doch das gewisse Etwas um vollständig überzeugen zu können.

Und so ist „Perpetual | Terminal“ eine recht angenehme Veranstaltung geworden. Für den ganz großen Durchbruch wird es weiterhin nicht reihen. Aber dafür kann man nach all den Jahren weiterhin eine Duftmarke in der Szene setzen!

 

Trackliste:
1. Perpetual | Terminal
2. Societal Bile
3. A Prayer to the Holy Death
4. The Nihilist Undone
5. One With the Void
6. Amor Fati
7. Love is Fear
8. New Utopian Dream
9. Mausoleum
10. My Only Regret
11. Goddess of War, Give Me Something to Die For

 

 

Photo-Credit: Mary Lou Larson

 

3.8