Foto: Maxe Probst

Captain Planet – Come On, Cat (Zeitstrafe, 08.09.2023)

7 Jahre nach “Ein Ende” gibt es nun endlich neue Klänge von Captain Planet, die zwar seit der letzten Veröffentlichung ein wenig gealtert sind (nicht böse gemeint 😉 ), aber dennoch nichts an Spielfreude und geballter Faust in der Tasche verloren haben.

Völlig aufgeregt knibbel ich an der Verpackung von “Come On, Cat” und die Vorfreude auf ein neues Album war lange schon nicht mehr so groß wie bei den Hamburger Jungs – waren doch die beiden bisherigen Auskopplungen “Neujahr” und “Halley” schon richtige Hingucker bzw. Hinhörer gewesen!

Gewohnt druckvoll und dreckig hämmern einen die Melodien um die geschundenen Ohren. Legt man dann die Gesangsspur von Jan Arne von Twistern drüber, dann werden alle Ecken und Kanten rund – genau das fasziniert mich schon seit vielen Jahren an Captain Planet!

Haltet mich für verrückt, aber rein musikalisch gesehen stelle ich meine Planet-Platten immer gerne zwischen die Sachen von Turbostaat, den Hafensaengers und Herrenmagazin. Komische Kombi? Ja stimmt, aber genau das macht die Songs der Hamburger Emo-Punks ja auch so schön unvergleichlich und einprägsam. Ich meine hört euch nur “Neujahr” an und man denkt dass Jan gemeinsam mit Deniz im Studio gestanden hat – absolut geile Nummer wie ich übrigens finde… wenn der erste Song schon das Lieblingslied des Albums ist, was soll denn dann bitte noch kommen?

Ganz klar, eine ganze Menge… nämlich ganz genau zehn weitere geile Songs voller Tiefgang und dem Gefühl, dass die Messe lange noch nicht gelesen ist. Denn auch wenn gerade alles aus den Fugen zu geraten scheint, Captain Planet lassen einen nicht “Am Wald” stehen.

Ob “Drinnen/Draußen” oder die zweiten Single-Auskopplung “Halley“… hier ist jede Nummer wie Nadelstiche, die sich langsam durch die Haut bohren und uns klar macht, dass “wir doch alle seit Jahren angezählt sind” – da bringt auch der “Tag der offenen Herzen” nicht mehr viel.

Alte Gräber” beheimaten “Kadaver” und im Moment scheint es so zu sein, dass es am Ende eh “Nur Verlierer” geben wird – also lasst es uns doch alle einfach “Halb so schwer” machen und voller Zuversicht dem Untergang entgegen gehen.

Was soll ich sagen, die Scheibe hat es Mal wieder geschafft, nämlich dass ich komplett überwältigt bin und ich alle um mich herum schon seit Tagen mit Lobeshymnen für die Hamburger überziehe!

Hatte ich im Februar noch so großkotzig verkündet, dass die neue Donots-Scheibe “Heut ist ein guter Tag” wohl das Punkrock-Album des Jahres werden würde, so muss ich meine Meinung ein wenig revidieren. Mit “Come On, Cat” haben Captain Planet eine mehr als geile Scheibe in den Ring geworfen, die sich mit den Ibbenbürenern ein hartes Rennen um den Olymp liefern werden – ob sich in den nächsten Monaten noch weitere Alben dazu gesellen werden, wir bleiben gespannt!

Das neue Album könnt ihr übrigens als limitierte rote LP, als Standard LP, als MC und natürlich auch als CD bekomme.

 

Titel:
1. Neujahr
2. Am Wald
3. Drinnen/Draußen
4. Halley
5. Tag der offenen Herzen
6. Tuffi
7. Alte Gräber
8. A Kaputt
9. Kadaver
10. Nur Verlierer
11. Halb so schwer

 

Foto: Maxe Probst

CAPTAIN PLANET – “Come On, Cat”-Tour 2023/24
30.09.23 Hannover, Béi Chéz Heinz
01.10.23 Berlin, Frannz Club
02.10.23 Dresden, Chemiefabrik
13.10.23 Kiel, Hansa 48
14.10.23 Münster, Gleis 22
15.10.23 Köln, Artheater
16.10.23 Darmstadt, Oetinger Villa
17.10.23 Karlsruhe, P8
18.10.23 Nürnberg, Desi
01.12.23 Wolfsburg, Sauna-Klub
02.12.23 Leipzig, Conne Island
15.12.23 Hamburg, Hafenklang
16.12.23 Hamburg, Hafenklang
04.01.24 Bremen, Tower
05.01.24 Dortmund, FZW
06.01.24 Göttingen, Musa

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