Foto Credit: Kemizz

Brutus – Unison Life (Hassle Records/Cargo, 21.10.2022)

“Absolut empfehlenswert… geil… super Stimme… hier muss der Daumen definitiv noch oben gehen!”

Sowas schreibe ich gelegentlich am Ende meiner Rezension und damit wäre dann auch schon alles gesagt!

Aber so leicht werde ich es mir bzw. euch mit dem dritten Album der belgischen Rockband Brutus nicht machen, denn nicht nur das die Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts hier auch gesanglich das Zepter schwingt – nein, “Unison Life” ist darüber hinaus ein ganz feines und nachhaltiges Stück Musik geworden… viel Tiefe und sphärische Untergangsstimmung inbegriffen.

Wabert sich der Opener “Miles Away” langsam und leise-melancholisch zum Höhepunkt, so zeigt sich mit dem folgenden “Brave“, dass man alles andere als selbiges ist – die Nummer ist nicht nur vom Tempo her ein ordentlicher Knuff von der Seite in die Rippen… der Wechselgesang zwischen sanften Parts und den vom Hardcore angehauten Teilen harmoniert perfekt und zeigt somit Stefanies Kernkompetenz zum ersten, aber auf “Unison Life” ganz bestimmt nicht zum letzten Mal.

Im achten Jahr des Bandbestehens und mit dem dritten Longplayer geht es Brutus auch um weitere Möglichkeiten, sich in der Szene festzusetzen und neuerliche Ausflüge in anderen Regionen der Welt (nach Toureinladungen der Deftones in der Vergangenheit) Bühnenerfahrung zu sammeln. Damals im beschaulichen Leuven gegründet, ging es für die Drei schnell darum, die musikalischen Vorlieben von Stefanie, Stijn und Peter zu bündeln und aus Post-Metal, Country, Punk, sowie Melodic-Rock eine Symbiose hinzubekommen, was ihnen meiner Meinung nach hervorragend gelungen ist – wobei die harten Klänge eher im Vordergrund stehen.

Wo wir direkt wieder beim Thema sind und ich mich “Victoria“, meinem Lieblingssong auf dem Album widmen möchte. Besonders der Gesang kickt hier und packt mich… hört euch die Nummer an und ihr wisst was ich meine!

Aber auch das folgende “What Have We Done” hat mich nach dem ersten Hören schon fest in den Fängen und gibt mir das Gefühl, dass mir bei lebendigem Leib das Herz raus gerissen wird – klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig übertreiben, aber so viel Herzschmerz wie aus der Nummer erklingt… Perfekt!

Mir der ‘voll aufs Mett Nummer’ “Dust” gehts dann mächtig weiter und nebem wabbernden Bassklängen, hämmerndem Schlagzeug und einer verwaschenen schrammeligen Gitarre schreit mich Stefanie nach allen Regeln der Kunst an – da kommt sie ihrer im Beipackzettel gemachten Aussage, dass jeder Song sich wie der letzte anhören sollte den sie je geschrieben hat, doch durchaus sehr nahe.

Kernig geht es mit dem “Liar” weiter, bevor „Chainlife“ ein wenig das Tempo raus nimmt, durch seine schick intonierte Melancholie aber keineswegs uniteressant erscheint – und wenn der “Storm” im vollen Gange ist, dann ist es mit dem “Dreamlife” nicht mehr weit her.

Wenn man ein Album dann noch mit einem in den Bann ziehenden ballernden “Desert Rain” beendet, dann kann man sich selber auf die Schultern klopfen – die zwei Jahre, welche Brutus für “Unison Life” gebraucht haben, haben sich definitiv gelohnt und ich lehne mich wahrscheinlich nicht einmal zu weit raus, wenn ich das Album zu einem der besten Rockalben des Jahres küren würde.

Aber Achtung, die Scheibe hat Suchtpotential!

 

Titel:
1. Miles Away
2. Brave
3. Victoria
4. What Have We Done
5. Dust
6. Liar
7. Chainlife
8. Storm
9. Dreamlife
10. Desert Rain

Foto-Credit: by Kemizz

 

NOVEMBER
16 – The Fleece – Bristol (UK)
17 – Rebellion – Manchester (UK)
18 – Audio, Glasgow (UK)
19 – Lending Room, Leeds (UK)
21 – Patterns, Brighton (UK)
22 – The Garage, London (UK)

JANUARY
30 – Stummsche Reithalle – Neunkirchen (DE)
31 – La Maroquenerie – Paris (FR)

FEBRUARY
01 – Paradiso Noord – Amsterdam (NL)
03 – AB – Brussels (BE) – SOLD OUT
25 – Wilde Westen @ De Kreun – Kortrijk (BE)
26 – Junkyard – Dortmund (DE)
27 – Colos-Saal – Aschaffenburg (DE)

MARCH
01 – TivoliVredeburg – Utrecht (NL)
02 – Doornroosje – Nijmegen (NL)
03 – Hell Over Hammaburg – Hamburg (DE)
04 – Radar – Aarhus (DK)
06 – Vega – Copenhagen (DK)
07 – Hus 7 – Stockholm (SE)
08 – Fangelset – Gothenburg (SE)
09 – Plan B – Malmö (SE)
11 – Cafe Glosksee – Hannover (DE)
12 – Beatpol – Dresden (DE)
13 – Frannz Club – Berlin (DE)
14 – Klub U Bazyla – Poznan (PL)
16 – Hybrydy – Warsaw (PL)
17 – Kamienna12 – Krakow (PL)
18 – Kasarna Karlin – Prague (CZ)
21 – Dynamo Saal – Zurich (CH)
22 – PTR/L’Usine – Geneva (CH)
23 – Les Trinitaires – Metz (FR)
25 – Cactus club – Brugge (BE)
26 – JC De Bilding – Bilzen (BE)

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