Brother Grimm – The End (Noisolution, 24.11.2023)

Was als Soloprojekt von Dennis Grimm begann, ist mittlerweile eine richtige Band geworden: Brother Grimm. Zusammen mit Charlie Paschen (Coogans Bluff) und Enrico Semmler (Kaskadeur), Stimme, zwei Gitarren und Schlagzeug gibt der Mann seine Moritate in vollem Sound zum Besten. Und auch mit Bandunterstützung klingen Grimms Songs genauso düster und abseitig, wie eh und je.

Und jene folgen nicht einfach festgestrampelten Wegen, sie klingen doch recht freigeistig und eigen. Musikalisch hat das mal was von noisigem 90er-Schrammelrock á la Sonic Youth oder auch von beschwörerischen Songwritern-Nummern, die einem David Eugene Edwards (Wovenhand, 16 Horsepower) zur Ehre gereichen würden. Der Gesang selbst ist mal recht lakonisch, fast gesprochen irgendwo zwischen Nick Cave und David Bowie, dann auch wieder recht feinfühlig, wenn es sein muss.

So ist „The End“ ein Wechselbad der Gefühle zwischen kleinen Ausflügen wie „Q Tip“ oder dem kantig und garstig nach vorne rollenden „The End“ sowie überraschend groß angelegten, atmosphärischen Nummern wie „When The Lights Go Out You Sing Wuthering Heights“ und dem melancholisch zurückhaltenden „Green“. Stoische Stücke wie „Wake Up“ wechseln sich mit einer perlenden Ballade namens „How The Dogs Kill“ ab.

So ist „The End“ schon teilweise ein recht seltsames Album eines Künstlers, der auf jeden Fall was zu erzählen hat.

 

Trackliste:
1. Q Tip
2. When The Lights Go Out You Sing Wuthering Heights
3. High
4. Homesick
5. Green
6. Dead Dogs In Space
7. Wake Up
8. The End
9. How The Dogs Kill
10. In A Town Where Noone Gives A Shit
11. New Order

 

3.7