Battle Beast – Bringer of Pain (17.02.2017, Nuclear Blast)

Seit ihrer Gründung 2008 haben die fünf Finnen von Battle Beast schon einiges gerissen. Sie habe den Wacken Metal Battle gewonnen, waren als Support Act für Nightwish unterwegs und nur drei Jahre nach ihrer Gründung ziehen sie einen Deal mit Nuclear Blast an Land. Nach dem Debüt „Steel“, das 2011 auf den Markt kam, wurden in einem Abstand von zwei Jahren regelmäßig die Longplayer auf den Markt geschmissen. So ist es Anfang 2017 wieder Zeit für eine neue Scheibe.

Also…Anlage angerissen und rein mit der Scheibe. Erster Song: „Straight to the Heart“. Was zuerst auffällt sind die Vocals, die sich deutlich melodischer als in den vorhergegangenen Alben anhören. Der Sound wirkt durch aufwändigere Keyboard Arrangements deutlich bombastischer, verliert dadurch aber etwas von dieser animalischen Wut, die Battle Beast doch ausmacht.

Aber keine Angst! „Bringer of Pain“ legt direkt ein Brikett drauf. Zügig, mit straffer Rhythmik und leider etwas zu viel Keyboard Einsatz. Auch mit dem Chorus auf den Vocals hat man es leider etwas zu gut gemeint. Viel hilft nicht immer viel. Eigentlich eine tolle Nummer mit Potential, leider drückt der „neue“ Sound etwas das Niveau. Ob das an nun an Joona Björkroth, dem Ersatz für Anton Kabanen liegt oder evolutionär bedingt ist lässt sich ohne Weiteres nicht beantworten. Es scheint aber man nähert sich an den genretypischen Sound der Großen an.

Mit „King for a Day“, “Beyond the burning Skies”, “Familiar Hell” und “Lost in Wars” wir leider eine neue Stufe des Kitsch erreicht. Viel zu viel Keyboard, cleaner!!! Gesang und poppige Stampfrhythmen sind für mich zu viel des Guten. Wo sind die Power, der Speed und vor allem die Furie hinter dem Mikro?! Alles weichgespült.

Der Anfang von „Bastard Son of Odin“ beginnt wieder mit ausschweifenden Key Arrangements. Aber halt! Ein richtig fetter Vers setzt ein. Da ist er wieder der Gesang der Furie! Okay, der Refrain ist wieder etwas „Episch“ gestaltet aber der es geht in die richtige Richtung.

Leider verfliegt die Euphorie bei „We will Fight“ wieder. Klingt wie Hammerfall im Schonwaschgang. Nix gegen Balladen aber ich denke nicht, dass das die Paradedisziplin von Battle Beast ist. Getoppt wird das von „Dancing with the Beast“. Soundmäßig fällt das in die Kategorie Discobeat. Was auch immer man sich dabei gedacht hat, ich werde es nicht verstehen.

Dieser poppige Discosound macht „Far from Heaven“ dann auch zum Rausschmeißer. Das hat nichts mehr mit den Battle Beast der letzten vier Jahre zu tun. Natürlich soll sich eine Band auch weiterentwickeln aber mit dieser Scheibe sind Battle Beast ein großes Stück Richtung Mainstream Sound gerutscht. Es fehlt irgendwie das Alleinstellungsmerkmal. Schade eigentlich.

 

Tracklist:

  1. Straight to the Heart
  2. Bringer of Pain
  3. King for a Day
  4. Beyond the burning Skies
  5. Familiar Hell
  6. Lost in Wars
  7. Bastard Son of Odin
  8. We will Fight
  9. Dancing with the Beast
  10. Far From Heaven
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