Ich grätsche mal direkt hart rein: GEIL! ENDLICH WIEDER KONZERTE, ENDLICH WIEDER UNTER MENSCHEN!
Ok, es war etwas ungewohnt so viele Menschen in eine Hütte gepfercht zu sehen. Masken waren auch eher die Seltenheit. Das ist also das was wir alle so lang vermisst haben.
Es war auch ein Trauerspiel: BAD RELIGION sollten schon 2020 zur “40 Anniversary Tour” Tour in die Fabrik kommen. Aus bekannten Gründen wurde daraus nun eine “40+2”-Version. Und als ob das nicht geil genug wäre, kündigte die Fabrik an, dass SLIME Supporten werden. Die erste Show mit dem neuen Frontmann Tex. Oder genauer: die ersten beiden Shows, denn es wurde noch eine Zusatzshow vereinbart, so dass ich an beiden Tagen dabei sein konnte. Schon geil irgendwie.
Ok, zur Show: man kann sich ja grundlegend darüber streiten wie man dazu steht, dass SLIME mit neuem Sänger antreten, denn Diggen war und ist ein Unikat und gerade eine Band wie SLIME – die auch vom Standing und ihrer Geschichte lebt – ist das ein schwieriger Move. Vorab: Tex ist sicher der bessere Sänger und die neuen Songs funktionieren großartig! Der neue Kram gefällt mir richtig gut. Aber vielleicht hätte es da einen anderen Bandnamen gebraucht, denn das ist dann doch irgendwie “ein anderes SLIME“. Marketingtechnisch aber war das sicherlich klug dabei zu bleiben. Also war ich auch neugierig wie die alten Songs mit neuem Sänger funktionieren. Tag 1 war also öffentliche Generalprobe und Tex verkackte ausgerechnet “Schweineherbst” übel, indem er mehrfach Einsätze daneben haute und Texte vergessen hatte. Irgendwas zwischen “peinlich” und “ok, hey, sind auch nur Menschen, erste Show und so” machte sich breit. Aber lassen wir Tag 1 mal außer acht. Denn die Show am zweiten Tag war insgesamt einfach viel geiler. Tex hat wohl über Nacht nochmal den Text studiert und die Band hatte richtig Druck. Hat ordentlich Spaß gemacht – wenn man sich darauf einlässt, dass SLIME eben vielleicht nicht mehr ganz SLIME sind. Aber wen kümmert’s? Am Ende ist es immer noch richtig gute Musik und da steht ne tolle Band auf der Bühne. Ich bin jedenfalls gespannt auf die neue Platte. Sagen wir doch einfach Slime feat. Tex – dann geht das doch für alle klar, oder?
BAD RELIGION? Alte Männer rocken die Hütte! Von Sekunde eins an hatte die Band alle im Griff und die Halle bebte. Man machte auch keinen Hehl daraus, wohin das heute führen sollte: mit dem Opener “Recipe for a Hate” wurde halt gar nicht lang gefackelt und die alten Herren haben direkt auf die Zwölf getroffen. Songs wie “Generator”, “Suffer” und “Los Angeles is Burning” folgten und so war völlig klar, dass hier keine Gefangenen gemacht wurden. Natürlich durften auch die *hüstel* Hits nicht fehlen: “Punk Rock Song”, “21 Century (Digital Boy)”, “American Jesus” und sogar der Uralt-Song “Only gonna Die” – was will man mehr?
Volle Hütte, geile Bands, guter Abend. Danke BR, Danke Slime, Danke Fabrik Coesfeld.