Asteroid – III (Fuzzorama Records, 11.11.2016)

Kurze Blicke auf Cover und Bandfoto schreien einem regelrecht entgegen: wir mögen es altmodisch und vermeintlich echt. Aber keine Angst, das Trio springt nicht auf den Zug auf, der langsam doch etwas an Fahrt verlieren zu scheint, sondern man macht das was man macht schon etwas länger. 2007 erschien das Debütalbum von Asteroid, das astreinen, aber in Sachen Songwriting etwas austauschbaren Stoner Rock bot. 2010 erschien Album Nr. 2 und 2013 entschied man sich eine kreative Pause einzulegen.

Jetzt ist man wieder da. Und „III“ klingt nicht nach einer Pflichterfüllung, sondern nach einer Band, die einfach mal wieder Bock hat. Ein Album ohne überflüssige Kraftmeierei und oft ziemlich entspannt. Mehr Classic als Stoner Rock. „Pale Moon“ ist anfangs aber erst einmal eine psychedelisch-atmosphärische Wunderpille. Warmer Bass-Sound, klare, ineinander greifende Gitarrenmelodien und Gesang nur, um das Ganze kurzzeitig aufzupeppen. Ein schönes atmosphärisches Stück mit steigender Dynamik und nur ein sanfter Fingerzeig in welche Richtung die Reise geht.

Denn es wird durchaus handfester, auch wenn einen das folgende „Last Days“ noch mit warm vibrierendem Sound verwöhnt. Aber hier bekommt man bereits den harmonischen Duo-Gesang zu hören, der noch mehrere Nummern bestimmen wird. Zum Beispiel die angenehme Ballade „Silver & Gold“ oder „Them Calling“. Dieser Song stürzt sich schön ins Stoner-Getümmel – wummernd und fuzzy. Und dann sind da diese schon fast hymnischen Gesangslinien. Eine coole Kombi. „Wolf & Snake“ orientiert sich mit seinen maschinellen Riffs fast etwas an den Queens of the Stone Age, bevor sich die Band mit doomigem Sound selbst etwas ausbremst. Ansonsten eine gute Nummer.

Mit dem cool verspielten und äußerst altmodischem, aber dynamischen „Mr. Strange“, bei dem die Band regelrecht zu brennen scheint, endet dieser Langdreher, der gar nicht mal so lang ist. Sieben Songs in knapp 36 Minuten müssen genügen. Und das tut es in dem Fall auch. Denn auch wenn die Melodien nicht die einfallsreichsten sind, haben wir es mit „III“ doch mit einem von Anfang bis zum Ende mit einem kurzweiligen und relaxten Album zu tun.

Kein Überflieger vielleicht, aber wie oft bekommt man einen solchen schon vorgesetzt?

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Trackliste:
1. Pale Moon
2. Last Days
3. Til’ Dawn
4. Wolf & Snake
5. Silver & Gold
6. Them Calling (5:04)

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