Vision Master – Sceptre (Gates Of Hell Records, 25.08.2023)

Hui, das ist aber mal ne abgepfiffene Veranstaltung, welche uns das US-amerikanische Duo Vision Master hier präsentiert!

„Spectre“ erzählt eine etwas verrückte Science-Fiction-Geschichte und die Erzählweise ist wahrscheinlich genauso durchgedreht wie der textliche Inhalt. Das Album geht mit einer irrwitzigen, nerdigen Kauzigkeit hausieren, wie man sie nicht allzu oft hört. Ganz so, als wurde das Album direkt aus dem Proberaum heraus auf Datenträger gebannt. Schnodderig im Ton und wild in der Abfahrt, voller Wendungen und Überraschung in den gar nicht mal so langen Songs.

Grundsätzlich ist man ja etwas eigenwilligen Bands wie Brocas Helm, Slough Feg oder Omen zugewandt. Dieses Korsett ist Vision Master aber viel zu eng. Und so wagt man sich auch mal gerne etwas an Doom, dem Irrwitz von Mercyful Fate oder der einen oder anderen Black-Thrash-Abfahrt ran. Ach ja, gesanglich kommen glatt auch noch Erinnerungen an Voivod durch. Liest sich etwas speziell? Ist es auch! Jeder Song ist auch etwas anders. Während „Wolves In The Shadows“ und „Dust Within“ noch recht straight die Epic-Karte ausspielen, fetzt „Wet Net“ schon regelrecht punkig nach vorne, während man bei „Knifs In A Velvet Glove“ Blackbeats auspackt oder „Walls Of Bone“ sicht gemächlich düster durch die Spielzeit schleppt.

Es passiert eigentlich immer etwas. Das muss nicht immer bis zum Ende durchdacht oder schlüssig sein. Aber das zeichnet gerade das Flair dieser Platte aus, was sie zu einer ziemlichen Liebhabersache macht. Das muss wohl alles genauso sein, sonst wäre man eine Band wie jede andere.

Ihr seid also gewarnt – oder angefixt!

 

Trackliste:
1. Wolves in the Shadows
2. Wet Net
3. Gossamer Sky
4. Knife in a Velvet Glove
5. Walls of Bone
6. Sandstone
7. Arc Terminal X
8. Dust Within
9. Beyond
10. Thin Veil

 

3.7