Valley – Dark Tears // Bright Smiles (31.03.2017, Redfield Records)

Mit Valley kommt eine Band um die Ecke, die schon ein wenig meinen Geschmack trifft. Um es vorab zu sagen, sie werden nicht meine neue Lieblingsband, aber sie bringen ein ordentliches Debütalbum raus, das man sich auch mehr als einmal anhören kann. Die belgischen Jungs starteten im Jahr 2014 in Brüssel. Sie formierten sich aus einigen Mitgliedern einer Metalcore-Kapelle, die keine Lust mehr auf diesen aggressiven, unkomplizierten Sound hatten. Sie wollten melodische, emotionale Musik machen, aber mit Geschrei. Sänger Davy Carions beschreibt ihren Sound als „emotionaler Hardcore mit intimer Atmosphäre“. Und das trifft es. Am 31.03.2017 veröffentlichen Valley ihr erstes Album Dark Tears // Bright Smiles bei Redfield Records.

Schon mit ihren ersten beiden EPs “Life Storms” (2014) und “Eternity is Love” (2015) sind sie überall in ganz Europa auf Tour gewesen und spielten den Support für Bands wie Being as an Ocean, Burning Down Alaska, Acres und Casey. Nun releasen sie ihr erstes Album mit acht Hammer Songs. Gitarrist Kevin Kestemont beschreibt das neue Material so: “Als wir unser neues Album schrieben, haben wir versucht, alle Songs etwas anders zu machen. Unsere Musik sollte für die Dinge stehen, die wir im wirklichen Leben durchmachen. Jeder Tag fühlt sich anders an.“ Das ist ihnen gelungen. Jeder Song fühlt sich anders an ohne das Album zu verschnörkelt wirken zu lassen, aber trotzdem trägt jeder Song die Handschrift von Valley.

Das Album beginnt mit Restless und nimmt direkt Fahrt auf. Der Song startet laut und schnell, flacht dann aber etwas ab, ähnlich wie das Album insgesamt. Die ruhigen Momente machen mir eigentlich nichts aus, aber es wird etwas zu viel gesprochen. Es ist kein wirklicher Sprechgesang, es ist eher ein Erzählen. Das zieht sich durch das komplette Album und nervt mich etwas. Würde das wegbleiben oder nur etwas reduziert werden, würde mir das Album das Potential für meine Top5 2017 haben. Das Muster zieht sich durch das gesamte Album, aber trotzdem steht jeder Song für sich selbst. Der erste Titeltrack Dark Tears ist ein etwas 4 minütiges Instrumental. Besonders durch die sowieso kurze Spielzeit des Albums wirkt es etwas zu lang und es fehlt ein wenig an Dampf. Mit Safety of Youth nimmt das Album aber nochmal Fahrt auf und endet mit The Discomfort Of Doubt wo wieder ein bisschen zu viel gesprochen wird.

Sie erfinden Melodic-Hardcore ganz sicher nicht neu, aber bringen ein solides Debütalbum an den Start. Mit ihren acht Songs und 30 Minuten Spielzeit ist es nur zwei Titel bzw 5 Minuten länger als ihre letzte EP. Daher ist das Wort Album vielleicht etwas zu groß. An der Qualität ändert dies aber nichts. Die Sprechgesang-Parts sind mir etwas zu viel und zu ausschweifend, wären sie gesungen fände ich es besser. Die schnellen und geschrieenen  Teile gefallen mir aber umso besser.

Tracklist:
1. Restless
2. Deception
3. Dark Tears
4. Salvation, Redeem Me
5. Safety Of Youth
6. Bright Smiles
7. Woven Hands / Broken Hands
8. The Discomfort Of Doubt

3.3