Ufomammut – 8 (Neurot Recordings, 22.09.2017)

Unter psychedelischer Mucke stellt man sich meist altmodischen, bekifften Rock mit hohem Fuzz-Potenzial vor. Viel Gedudel, bunte Farben, Space-Feeling, Abgedrehtheit. Ja, passt schon. Aber in Italien gibt es ein Trio das die Sache wesentlich härter und brachialer angeht: Ufomammut.

Die Basis für den Sound ist schwerer Metal zwischen Doom und Sludge. Eigentlich verdammt bodenständiges, erdverbundenes Zeug, bei dem das allmächtige Gitarrenriff regiert. Basslastig und heavy drückend. Gesang findet nur wenig statt. Und wenn, dann wirkt er verfremdet, in den Hintergrund gemischt und kommt eher als weiteres Instrument daher. Zusammen mit den eingesetzten Effekten und Synthesizer-Sounds ist diese Komponente für das Stimmungsvolle zuständig. Die Band schafft dabei den Spagat zwischen Atmosphäre und harten, schweren Sounds. Äußerst garstiger Doom trifft auf spacige Untertöne. Ergebnis ist ein recht eigenwilliger psychedelischer Sound, bei dem Brachialität, Härte und Hässlichkeit Hand in Hand mit feinen Stimmungen und Melodik gehen.

Zwei Jahre nach „Ecate“ kam das Trio kürzlich mit „8“ um die Ecke getrampelt. Achtes Album (sofern man die beiden „Oro“-Teile als eines zählt), acht Titel – das Konzept scheint klar umrissen. Dreht man die Acht auf die Seite, erhält man das Symbol für Unendlichkeit. Es ist also genug Spielraum für Interpretationen. Darin wollen wir aber nicht zu tief einsteigen.

„8“ ist ein ziemlich dicht klingendes Album, das einem wenig Luft zum Atmen lässt. Der Kontrast zwischen den heavy brummenden Riffbergen und dem eigenwilligen Überbau ist auf dem Album besonders stark. Wie gut, dass es so gut produziert wurde. Man kann den Toningenieur, der das zu verantworten hat, schon fast als viertes Bandmitglied ansehen. Alle Stücke gehen ineinander über, so dass die Platte wie ein durchgehender Rausch klingt. Psychedelic-Metal der besten Sorte. Nicht für jedermann gedacht, sondern für Leute, die gerne man abtauchen und sich treiben lassen.

Einzelne Songs dieser Lärmsymphonie möchte man da gar nicht hervorheben. Ich tue es aber trotzdem – und wenn man es nur als Anstiegstipps ansieht. Besonders stark sind zum Beispiel das fast zehnminütige „Zodiac“ sowie das teilweise relativ freundliche „Psyrcle“, welches die Platte zu einem versöhnlichen Ende führt.

Recht cooles Teil!

Trackliste:
1. Babel
2. Warsheep
3. Zodiac
4. Fatum
5. Prismaze
6. Core
7. Wombdemonium
8. Psyrcle

3.8