Ty Morn – Last Villain Testament (Doc Gator Records, 15.02.2022)

Mit dem Debütalbum „Istor“ konnte Aron Biale vor drei Jahren mit seinem etwas unkonventionellen Traditions-Metal bereits etwas Staub im Underground aufwühlen. Das dürfte sich mit dem zweiten Anlauf „Last Villain Testamen“ sicher wiederholen. Denn das Projekt des Briten ist durchaus ein kleiner Geheimtipp!

Mr. Biale hat mit seinen Begleitmusikern ein schönes Ding zusammengebastelt. Einflüsse des britischen Stahls wie Judas Priest oder Diamond Head sind nicht von der Hand zu weisen. Genauso wenig wie Anklänge an theatralische Acts á la King Diamond. Und da wäre auch noch dieses angenehme epische Feeling, welches die Songs von Ty Morn durchzieht. Angenehm im Sinne von „nicht überzogen klischeehaft“, trotz des teils orchestral anmutenden Bombasts.

Dabei gehen die Songs nicht immer den geradlinigsten Weg, sondern strotzen vor Dynamik und gewitzten Arrangements, ohne gleich ihre Eingängigkeit einzubüßen. Ja, hier kann tatsächlich jemand Songs schreiben, die hymnischen sein können, aber auch anspruchsvoll. Vorteil ist dabei, dass man mit dem Brasilianer Raphael Gazal einen ziemlich kompetenten Mann hinterm Mikro stehen hat, der die Songs auch tragen kann.

„Last Villain Testamen“ hat mich durchaus überrascht. Ein Abzug in der B-Note wegen des dumpfen Sounds muss leider sein, was dieses gute Album (gerade beim ersten Hören) etwas schwächt. Trotzdem: Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. War Of The Nations
2. Hellastryke
3. Eyes Of The Many Gods
4. Wherever Demons Roam
5. Come, Feed Us Night
6. Firenado
7. Compliments Of The Wolf
8. The One
9. Lifting The Curse
10. Warlock

 

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