Triggerfinger – Colossus (Mascot Records, 25.08.2017)

Die drei Belgier von Triggerfinger veröffentlichen Ende August ihr nun viertes Studiumalbum. Bei “Colossus” ist vieles neu und doch ist der Wiedererkennungswert groß, insbesondere beim Blumenstrauß unterschiedlicher Sounds und Stimmungen, die von den Stoner-Rockern verbreitet werden. Zugeben, die rauen Parts der ersten Platte “What Grabs Ya”, wie sie beispielsweise bei “First Taste” oder “is it” zu hören sind, finden sich nicht mehr wieder. Was viele Bands eine Weiterentwicklung nennen – insbesondere nach einem großen kommerziellen Erfolg – gelingt Triggerfinger mit der neuen Scheibe doch außerordentlich gut. Im Jahr 2012 war es, dass die Belgier mit der Akkustik-Cover-Version des Lykke Li Dancefloor-Songs “I follow Rivers” eine großen Erfolg hatten und so ist es nahezu natürlich, dass die darauffolgende Scheiben weniger rau und mehr massentauglich werden. Dadurch muss diese Musik nicht zwangsläufig schlechter werden – im Gegenteil, Triggerfinger hat mit “Colossus” sein bis dato stärkstes Album produziert.

Aber was ist neu?

Bislang war Triggerfinger ein relativ lokales Phänomen mit großen Erfolgen in der Heimat Belgien sowie den Niederlanden. Auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz ist der Bekanntheitsgrad nicht gering. Durch den Wechsel zum Label Mascot Records wird die Band nun weltweit vertrieben.

Auch der Sound wurde modifiziert, so dass mehr Instrumente in den Songs zum Einsatz kommen. Der Opener “Colossus” ist sehr basslastig, da hier zwei Bässe und keine Gitarre zum Einsatz kommen.

Die Platte ist gelungen, Triggerfinger fabriziert einige Ohrwürmer, wie das vorab veröffentlichte und etwas poppigere – dank Keyboard-Einlagen – “Flesh Tight”. Düster kommt “Candy Killer” daher, was mir besonders gut gefällt, ebenso das sehr ruhige “Afterglow”. Mit “Breathlessness” dagegen steht dann in der Folge ein schöner Song, bei dem die Akustik-Gitarre im Vordergrund steht. Mit “That’ll be the Day” folgt ein weiterer toller Ohrwurm. Man kann sagen, Triggerfinger klingt nie gleich und die Abwechselung tut gut! Mit dem elektrischen und anstrengenden “Steady me” und dem Schlussakkord “Wolkensaw Walk”, das sich fast schon nach Country anhört, endet die Platte und der sehr gute Eindruck wird fast ein wenig geschmälert. Wer weiß, vielleicht liegt der Country-Style ja daran, dass die Platte in Santa Monica und somit in den Staaten aufgenommen wurde.

Fazit: Die bislang beste Platte der lautesten Band aus Antwerpen – nicht nur für Stoner-Rock-Fans zu Empfehlen

 

Tracklist

01. Colossus!
02. Flesh Tight!
03. Candy Killer!
04. Upstairs Box!
05. Afterglow!
06. Breathlessness!
07. That’ll Be The Day!
08. Bring Me Back!
09. Steady Me!
10. Wollensak Walk!

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4.2